Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2014; 11 - A123
DOI: 10.1055/s-0034-1375482

DIEAP-Lappen: Der Gold Standard der autologen Brustrekonstruktion: The ‚Grand‘ series:

K Seidenstücker 1, C van Waes 2, B Munder 1, T Koeppe 1, C Andree 1, N Roche 2, P Blondeel 2
  • 1Sana Krankenhaus Düsseldorf- Gerresheim, Klinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie, Düsseldorf, Deutschland
  • 2University Hospital Gent, Department of Plastic and Reconstructive Surgery, Gent, Belgium

Zielsetzung:

Das Mammakarzinom ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen, statistisch betrachtet erkrankt jede 8. Frau im Laufe Ihres Lebens an Brustkrebs. 30% dieser betroffenen Frauen sowie Mutationsgenträgerinnen erhalten als chirurgische Therapie eine Brustdrüsenentfernung. Obwohl die mikrochirurgische Brustrekonstruktion mit dem DIEP Lappen sich als etabliertes Verfahren durchgesetzt hat, gibt es immer noch Missverständnisse über die OP-Methodik, – Dauer und Komplikationsraten.

Diese Studie soll diese Missverständnisse aufklären und die Vorteile dieser Form der Brustrekonstruktion klarstellen.

Material und Methoden:

1036 mikrochirurgische Brustrekonstruktionen mit DIEAP- Lappen, durchgeführt am Universitätskrankenhaus Gent, Belgien und im Sana Krankenhaus Düsseldorf wurden prospektiv in diese Studie integriert. Komorbiditäten wie Z.n. Chemotherapie, Z.n. Strahlentherapie, Patientenalter > 65 Jahre, BMI> 30 und Nikotinabusus wurden in die Datenanalyse eingeschlossen. Es wurden sowohl Lappen- als auch Hebedefektkomplikationen statistisch mit den Komorbiditäten ausgewertet.

Ergebnisse:

Die Gesamtkomplikationsrate lag bei 6,8%. Die Lappenverlustrate des Gesamtkollektives lag bei 0,8% und die mittlere Operationsdauer betrug weniger als 5 Stunden. Hohes Patientenalter, BMI> 30, Z.n. Radio- u./o. Chemotherapie hatten keinen signifikanten Einfluss auf die Komplikationsraten. Aktiver Nikotinabusus führte zu signifikant mehr Wundheilungsstörungen in der Spender -(p = 0,019) und Empfängerregion (p = 0,025).

Zusammenfassung:

Der DIEAP Lappen ist eine exzellente Option als Eigengewebsrekonstruktion mit einer sehr niedrigen Komplikationsrate und geringer Hebedefektmorbidität. Gerade bei der Zunahme der Fälle von jungen Patientinnen, die aufgrund einer Genmutation ein langfristiges Rekonstruktionsergebnis benötigen, führt diese Operationsmethode zu ästhetisch hochwertigen, stabilen Ergebnissen.