Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2014; 11 - A122
DOI: 10.1055/s-0034-1375481

Mikrochirurgischer Lymphknotentransfer als Therapie des Armlymphödems Methodik, Hintergründe und erste Ergebnisse

K Seidenstücker 1, B Munder 1, T Köppe 1, C Andree 1
  • 1Sana Krankenhaus Düsseldorf- Gerresheim, Klinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie, Düsseldorf, Deutschland

Zielsetzung:

Das sekundäre Lymphödem nach der Therapie des Mammakarzinoms ist nach wie vor eine große Belastung für die betroffenen Patienten. 30% aller Rentenanträge bei Patientinnen mit Brustkrebs werden mit dem Vorliegen eines Armlymphödems begründet (Seifart et al. 2007). Neben der etablierten konservativen Therapie bringt der Fortschritt der operativen Techniken neue Therapieansätze für das sekundäre Lymphödem.

Material und Methodik:

Seit 2012 führen wir operative, mikrochirurgische Therapien des Lymphödems in unserer Klink durch. Neben der Anlage von lympho-venösen Anastomosen in supramicrosurgery Technik ist auch der mikrochirurgische Lymphknotentransfer aus der Leiste in die Axilla ein vielversprechendes Verfahren. In dieser Arbeit soll ein Überblick über die operativen Möglichkeiten mit möglichen Komplikationen sowie die Indikationsstellung aufgezeigt werden.

Ergebnisse:

Seit 2012 haben 15 Patienten eine operative Therapie mit lymphovenösen Anastomosen erhalten. 2 Patientinnen erhielten einen mikrochirurgischen Lymphknotentransfer im Rahmen einer mikrochirugischen Brustrekonstruktion mit DIEP Lappen. 3 Patientinnen erhielten solitär einen Lymphknotentransfer aus der Leiste zur Axilla durch einen SCIP – flap. Unsere Ergebnisse zeigen, das bei fortgeschrittenem Lymphödem, wenn eine Anlage von lymphovenösen Anastomosen aufgrund des fibrotischen Umbaus nicht mehr möglich ist, der Lymphknotentransfer den Patientinnen eine objektive Erleichterung sowie ein Umfangreduktion des betroffenen Arms erbringt.

Zusammenfassung:

Der mikrochirurgische Lymphknotentransfer ist ein sicheres Op-Verfahren, das zur Reduktion des Ödems führt und die Lebensqualität der betroffenen Patientinnen deutlich verbessert. Es ist uns ein Anliegen, dieses „neue“ Verfahren vorzustellen, um die Morbidität des sekundären Lymphödems langfristig zu senken.