Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2014; 11 - A121
DOI: 10.1055/s-0034-1375480

Brustformung bei der Eigengewebsrekonstruktion: Algorithmus für die primäre, sekundäre und tertiäre Rekonstruktion – Einzeitig, zweizeitig – das ästhetische Endresultat zählt

K Seidenstücker 1, B Munder 1, T Köppe 1, M Hagouan 1, C Andree 1
  • 1Sana Krankenhaus Düsseldorf-Gerresheim, Klinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie, Düsseldorf, Deutschland

Zielsetzung:

Am Ende einer technisch anspruchsvollen Eigengewebsrekonstruktion zählt für den Patienten das ästhetische Endresultat – die Brustform, Symmetrie zur Gegenseite und der Hebedefekt. Rückblickend auf 1200 Eigengewebsrekonstruktionen haben wir einen Algorithmus für verschiedene Voraussetzungen erschaffen.

Material und Methodik:

Anhand einer retrospektive Analyse unserer postoperativen Ergebnisse von 1200 Eigengewebsrekonstruktionen haben wir für die verschiedenen präoperativen Voraussetzungen einen Algorithmus entwickelt der die schönste Brustform. Fragen wie primäre Rekonstruktion mit Straffung bei großer Brust, zweizeitige Verfahren über eine Platzhalterprothese sowie Hautersatz bei Ablatio oder Einsetzen des Lappens mit Monitorinsel werden auf Für und Wieder analysiert.

Ergebnisse:

Aus den Erfahrungen und der Komplikations- sowie Endresultatsanalyse hat sich bei uns meist ein zweizeitiges Verfahren über eine Platzhalterprothese in der primären Rekonstruktion etabliert. Bei schlanken Patienten und Lappenhebung im Gesäß-(IGAP/SGAP) und Beinbereich (TMG) führen wir meist immer eine Hautexpansion zuerst durch, da der Hautmantel sonst nicht ausreicht um eine befriedigende Brustform zu erzielen nach Ablatio. Nach BET und Bestrahlung ist es häufig ratsam die Restdrüse inklusive kontrakter Narben vollständig zu resezieren und die Haut vom Lappen zur Rekonstruktion der ästhetischen Einheit zu verwenden.

Zusammenfassung:

Diese Studie soll eine strukturelle Leitlinie zur Erzielung der bestmöglichen Brustform bei der Eigengewebsrekonstruktion aufzeigen. Von einer erfolgreichen Rekonstruktion nach Brustkrebs kann nur gesprochen werden, wenn das Endresultat ästhetisch hochwertig ist. Der Vorteil der Eigengewebsrekonstruktion ist ein endgültiges, dynamisches Ergebnis, das sich Alterungsprozessen und Gewichtsveränderungen der Patientin anpaßt.