Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2014; 11 - A117
DOI: 10.1055/s-0034-1375476

Einfluss der Tumorlokalisation auf die Tumorgröße bei von der Patientin selbst bemerkten Mammakarzinomen

F Schwab 1, A Schötzau 2, U Güth 1, 3, 4
  • 1Universitätsspital Basel, Frauenklinik, Basel, Schweiz
  • 2Eudox Institut für Biomathematik, Basel, Schweiz
  • 3Kantonsspital Winterthur, „Brustzentrum seno suisse“, Winterthur, Schweiz
  • 4Kantonsspital Winterthur, Klinik für Gynäkologie, Winterthur, Schweiz

Zielsetzung: Die Arbeit untersucht die Abhängigkeit von Tumorgröße und Tumorlokalisation bei von der Patientin selbst getasteten, bzw. bemerkten Mammakarzinomen. Für die Praxis: Gibt es Lokalisationen in der Brust, in denen die Patientinnen die Tumoren erst bei fortgeschrittener Größe detektieren?

Material & Methoden: Die Basis der Studie bilden die Fälle aller Patientinnen, die zwischen 1990 und 2009 mit einem invasiven Mammakarzinom ≤5 cm in der Universitäts-Frauenklinik Basel behandelt wurden (n = 1323). Ausgewertet wurden die Fälle, bei denen die Tumoren von der Patientin selbst detektiert wurden (n = 714; 55,3%). Die Lokalisationen wurden wie folgt kategorisiert: 1) zentrale Region, n = 91; 2) kraniale Quadranten der Brust, n = 417; 3) kaudale Quadranten der Brust, n = 139; 4) laterale Quadranten der Brust, n = 377; 5) mediale Quadranten der Brust, n = 134.

Ergebnisse: Zentral in der Brust liegende Karzinome wiesen mit durchschnittlich 25,2 mm die höchste Tumorgröße auf. Die zentral liegenden Tumoren waren signifikant größer als die Tumoren in den kranialen (21,5 mm, p = 0,001), kaudalen (21,9 mm, p = 0,046), lateralen (21,7 mm, p = 0,002) und medialen (21,0 mm, p = 0,005) Anteilen der Brust. Im Vergleich der Tumorgrößen in den einzelnen Quadranten der Brust fanden sich keine signifikanten Unterschiede.

Zusammenfassung: Mammakarzinome, die in der zentralen Region der Brust liegen, sind offenbar der Selbstuntersuchung schwerer zugänglich als die weiter peripher lokalisierten Karzinome. Frauen sollten daher darauf aufmerksam gemacht werden, diese zentrale Region bei der Brustselbstuntersuchung besonders zu berücksichtigen.