Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2014; 11 - A107
DOI: 10.1055/s-0034-1375466

Vergleich der prognostischen Bedeutung von Immunglobulin Kappa C, CD4 und CD8 bei unterschiedlichen molekularen Subtypen

M Schmidt 1, I Sicking 1, M Battista 1, K Rommens 1, B Hellwig 2, S Gebhard 1, A Lebrecht 1, M Gehrmann 3, R Wirtz 4, G Hoffmann 1, J Rahnenführer 2, J Hengstler 5
  • 1Klinik und Poliklinik für Geburtshilfe und Frauenkrankheiten, Universitätsmedizin Mainz, Mainz, Deutschland
  • 2Institut für Statistik, Technische Universität Dortmund, Dortmund, Deutschland
  • 3Bayer GmbH, Leverkusen, Deutschland
  • 4Stratifyer GmbH, Köln, Deutschland
  • 5Leibniz Research Centre for Working Environment and Human Factors (IfADo), Techische Universität Dortmund, Dortmund, Deutschland

Zielsetzung: Wir verglichen die prognostische Bedeutung von CD8 und CD4 positiven tumorinfiltrierenden Lymphozyten sowie Immunglobulin Kappa C (IGKC) positiven tumorinfiltrierenden Plasmazellen bei unterschiedlichen molekularen Subtypen.

Material und Methode: Mittels Microarray-Genexpressionsanalysen wurde die mRNA Expression von CD4 (203547_at), CD8 (205758_at) und IGKC (214669_x_at) in 4 Kohorten (n = 824) von adjuvant unbehandelten nodal-negativen Patientinnen bestimmt. Zur Beurteilung der prognostischen Aussagekraft für das metastasenfreie Überleben (MFS) wurde der Likelihood-Ratio-Test in der Gesamtkohorte sowie in den molekularen Subtypen luminal A (Östrogenrezeptor [ER]+/HER2-/Aurora Kinase A [AURKA]-), luminal B (ER+/HER2-/AURKA+), HER2+ und basal-like (ER-/HER2-) verwendet.

Ergebnisse: Im Gesamtkollektiv zeigte IGKC (p < 0,001) die stärkste Assoziation mit dem MFI. Bei den luminal A Mammakarzinomen erreichte keiner der untersuchten Faktoren eine Signifikanz für das MFS. Demgegenüber hatte IGKC bei luminal B (p < 0,001) und basal-like Mammakarzinomen (p < 0,05) eine signifikante Assoziation mit dem MFS. Bei den HER2+ Tumoren zeigte IGKC (p < 0,001) ebenfalls eine signifikante Assoziation mit dem Überleben. Lediglich bei diesem molekularen Subtyp hatten sowohl CD4 (p < 0,05) als auch CD8 (p < 0,05) eine signifikante Assoziation mit dem MFS, wenn sie vor IGKC in das Modell aufgenommen worden waren.

Zusammenfassung: Der Vergleich von IGKC, CD4 und CD8 zeigt, dass IGKC als Marker für das humorale Immunsystem die stärkste unabhängige prognostische Bedeutung für das metastasenfreie Überleben beim adjuvant unbehandelten nodal-negativen Mammakarzinom hat. Die prognostische Bedeutung der Immunzellinfiltration weist deutliche Unterschiede zwischen den molekularen Subtypen auf.