Zielsetzung:
Das RNA Disruption Assay (RDA) ist ein innovativer diagnostischer Test, der die Response-gesteuerte
Therapie optimiert. Der Test ermöglicht Patientinnen zu identifizieren, die auf die
Therapie nicht ansprechen (Non-Responder). Diese Patientinnen können auf ein neues
Chemotherapieschema umsteigen oder eine endokrine Therapie vor dem chirurgischen Eingriff
beginnen. Derzeit laufen Studien über die Testgüte von RDA. Vorliegende Arbeit ist
eine Analyse der gesundheitsökonomischen Auswirkungen des RDA Tests im Zusammenhang
mit der Response-gesteuerten neoadjuvanten Therapie von Brustkrebs auf das deutsche
Gesundheitswesen.
Methoden: Es wurde ein Kostenminimierungsmodell in Microsoft Excel entwickelt. Die Basisanalyse
vergleicht die Behandlungskosten einer Kohorte von 1000 Patientinnen, die sechs Zyklen
einer Standardtherapie ohne Anwendung des RDA Tests bekamen, mit einer Behandlung,
bei der aufgrund der RDA Testergebnisse nach zwei Zyklen die Patientinnen mit partiellem
oder ausbleibendem Ansprechen die Therapie unterbrachen oder auf eine Alternativtherapie
umstiegen. Die Analyse erfolgte aus der Perspektive der Kostenträger. Die Behandlungsschemata
wurden dem Leitlinienprogramm Onkologie der AWMF entnommen. Zur Kostenbestimmung wurden
die relevanten Vergütungssysteme der Fallpauschalen (G-DRG System) für die stationäre
Behandlung sowie der EBM (Einheitlicher Bewertungsmaßstab) für die vertragsärztlich,
ambulante Behandlung verwendet. Es wurden deterministische Sensitivitätsanalysen durchgeführt.
Ergebnisse: In der Basisanalyse liegen die potentiellen Kosteneinsparungen durch den RDA Test
bei ungefähr € 3.523 pro Patientin oder bei € 3.522.721 pro Kohorte. Der wichtigste
Einflussparameter war die Wahl der Chemotherapieschemata der Anfangs- und der Folgezyklen.
Zusammenfassung: Die Anwendung des RDA Tests bei Response-gesteuerter neoadjuvanter Therapie führt
zu einer potentiellen Kosteneinsparung.