Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2014; 11 - A82
DOI: 10.1055/s-0034-1375441

Brustrekonstruktion mit dem DIEP- oder MS2-TRAM-Lappen – Tipps und Tricks zur Vermeidung von Komplikationen

B Munder 1, K Seidenstücker 1, N Al Mansouri 1, T Köppe 1, M Hagouan 1, P Behrendt 1, P Richrath 1, C Andree 1
  • 1Sana Krankenhaus Düsseldorf Gerresheim, Düsseldorf, Deutschland

Einleitung:

Der DIEP-Lappen ist Goldstandard in der autologen Brustrekonstruktion und sollten als Therapieoption den Patientinnen angeboten werden. Komplikationen können bei der Einhaltung einiger Vorgehensweisen minimiert werden.

Material und Methoden:

Von 07/04 bis 12/13 wurden in unserer Abteilung 1541 Lappenplastiken zur Brustrekonstruktion durchgeführt. Entscheidende Schritte für ein gutes Outcome finden sich in der präoperativen, während der Hebung des Lappens und des mikrochirurgischen Anschlusses. Hier kann mittels Dopplersonografie oder CT-Angiografie eine Auswahl des besten Perforators getroffen werden. Um venöse/arterielle Probleme nach der Anastomose zu vermeiden, werden bei der Hebung nach Wahl des Perforators alle anderen potentiellen Perforatoren temporär abgeklemmt. Eine venöse Stauung oder eine unzureichende arterielle Durchblutung des Lappens zeigt sich unmittelbar. Zur Stabilisierung der Anastomose wird 1 ml Fibrinkleber benutzt.

Ergebnisse:

Wir führten wir in der Zeit von 07/04 bis 12/13 bei 1348 Patientinnen 1541 ein Brustrekonstruktion durch Lappenplastiken vom Unterbauch durch, davon waren 1182 DIEP- und 359 MS2-TRAM-Lappen. Bei 206 Patientinnen wurde eine bds. Rekonstruktion durchgeführt. Es kam zu 18 Totalverlusten (1,2%) und 14 Teilverlusten (0,9%). Durch die Einhaltung von Standards kann ein gleichbleibend hohes Qualitätsniveau, auch bei Anlernen neuer Mitarbeiter, erzielt werden.

Zusammenfassung:

Die freien mikrochirurgischen DIEP- und MS2-TRAM Lappen sind sichere Lappen zur Brustrekonstruktion und als Standardlappenplastik in Zentren geeignet, wenn ein geschultes Team vor Ort ist. Einzelne Tricks erlauben eine geringe Totalverlustrate und ermöglichen so der Patientin ein sicheres und ästhetisch anspruchsvolles Ergebnis. Diese sollte bei der Brustrekonstruktion nach der onkologischen Sicherheit immer primäres Ziel sein.