Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2014; 11 - A81
DOI: 10.1055/s-0034-1375440

Mastektomie als effektiver Standard der plastischen Chirurgie zur Behandlung der Gynäkomastie

TR Mett 1, H Henseler 1, P Vogt 1
  • 1Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Plastische-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Hannover, Deutschland

Zielsetzung: Wir präsentieren einen Behandlungsalgorithmus bei Gynäkomastien und männlichen Lipomastien angepasst an Ausprägungen und Ätiologien. Ziel war eine effektive und narbensparende Technik für ein einzeitiges Vorgehen.

Methoden: In den Jahren von 2006 bis 2014 haben wir 220 Patienten mit befundadaptierten Standardtechniken bei Gynäkomastie operiert.

Bei Gynäkomastien Grad 1 und 2 nach Simon kombinieren wir bei adipöser Konstitution die einzeitige subkutane Mastektomie über einen semilunären Hautschnitt am unteren Mamillenrand mit einer ultraschallgestützten Liposuktion. Auf eine zusätzliche Hautmantelstraffung kann verzichtet werden. Erst bei ausbleibender Hautretraktion wird in Einzelfällen eine additive Hautmantelstraffung in einem Zweiteingriff durchgeführt.

Bei Gynäkomastie Grad 3 nach Simon führen wir eine Brustverkleinerung mit inferiorem Stiel des Mamillen- Areolen- Komplex durch. Dieser wird nach Deepithelisierung und kranial durchgeführter Mastektomie über eine periareoläre und submammäre Narbe eingepasst. Dadurch entfällt eine unästhetische vertikale Narbe.

Ergebnisse: Durch klare Standards der chirurgischen Technik kann männlichen Patienten mit atypischem und geschlechtswidrigem Brustwachstum bedarfsgerecht, narbensparend und effektiv ein Gewinn an Lebensqualität ermöglicht werden. Die Rate an Wundheilungsstörungen und Hämatomen lag bei unter 5%.

Zusammenfassung: Die chirurgische Technik sollte an die Ausprägung und Anatomie angepasst werden. Die in der plastischen Chirurgie für die Behandlung der Gynäkomastie etablierten Behandlungsstandards ermöglichen für die männlichen Patienten eine sichere und ästhetische Ergebnisqualität.