Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2014; 11 - A80
DOI: 10.1055/s-0034-1375439

Plasma Pro-Enkephalin und Proneurotensin für die Risikoprädiktion von inzidentem Brustkrebs: Validierung in einer zweiten großen Populationsstudie

O Melander 1, M Orho-Melander 1, P Almgren 1, J Manjer 1, B Hedblad 1, G Engström 1, J Struck 2, P Nilsson 1, A Bergmann 2, M Belting 3
  • 1Dept of Clinical Sciences, Lund University, Malmö, Schweden
  • 2Sphingotec GmbH, Hennigsdorf, Deutschland
  • 3Dept of Oncology, Lund University, Malmö, Schweden

Experimentelle Daten haben gezeigt, dass Neurotensin das Brustkrebswachstum stimuliert. Plasma Neurotensin kann verlässlich über Proneurotensin 1 – 117 (pro-NT), einem stabilen Surrogatmarker für Neurotensin, gemessen werden.

Enkephalin hemmt die Karzinogenese und das Brustkrebswachstum und kann im Plasma über einen stabilen Surrogatmarker, Pro-Enkephalin A 119 – 159 (pro-ENK), bestimmt werden.

In der Populations-basierten Malmö Diet and Cancer Study waren erhöhtes pro-NT und erniedrigtes pro-ENK mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung von inzidentem Brustkrebs assoziiert. Diese Befunde sollten hier in einer zweiten Populations-basierten Studie, dem Malmö Preventive Project, validiert werden.

In einem Fall-Kohorten-Design wurden die Biomarker aus Plasma von 1.569 nüchternen Frauen (im Mittel 70 ± 4,4 Jahre alt), die bei Einschluss kein Brustkrebs hatten, gemessen. In multivariaten, adjustierten logistischen Regressionsmodellen wurden beide Marker mit später auftretendem Brustkrebs (n = 130) assoziiert (Beobachtungszeitraum: ca. 6 Jahre).

Nach Adjustierung für Alter, Hormonersatztherapie, BMI, Rauchen u.a. waren pro-NT und pro-ENK unabhängig mit dem späteren Auftreten von Brustkrebs assoziiert.

Odds ratios:

pro-ENK: Q1: 4,6 (2,5 – 8,6); Q2: 2,8 (1,5 – 5,5); Q3: 2,4 (1,3 – 4,7); Q1 (ref)

pro-NT: Q1 (ref); Q2: 2,1 (1,0 – 4,5); Q3: 3,2 (1,5 – 6,6); Q4: 8,3 (4,2 – 16)

pro-ENK erbrachte signifikante Zusatzinformation zu pro-NT und vice versa.

Somit konnten wir validieren, dass erhöhtes pro-NT und erniedrigtes pro-ENK mit erhöhtem Risiko für die Entwicklung von inzidentem Brustkrebs assoziiert sind.