Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2014; 11 - A78
DOI: 10.1055/s-0034-1375437

Granularzelltumor der Mamma – ein seltener pathologischer Befund

W Malter 1, T Winter 2, V Kirn 1, B Markiefka 3, P Mallmann 4, S Krämer 1
  • 1Unifrauenklinik Köln, Brustzentrum Köln/Frechen, Köln, Deutschland
  • 2St. Katharinen Hospital Frechen, Brustzentrum Köln/Frechen, Frechen, Deutschland
  • 3Uniklinik Köln, Institut für Pathologie, Köln, Deutschland
  • 4Unifrauenklinik Köln, Köln, Deutschland

Die Granularzelltumore (GZT) sind gutartige, nicht-epitheliale Tumore, die von den Schwann-Zellen abstammen und auch als Granularzellmyoblastom oder nach seinem Erstbeschreiber Abrikossoff-Tumor bezeichnet werden. Am häufigsten treten die Tumor im Hals/Nacken-Bereich auf, selten in der Mamma (5 – 8% aller Granularzelltumore) und sind benigne. In der Brust treten die Tumore oft im oberen, inneren Quadraten sowie sternumnah auf. In der Bildgebung imponieren jedoch diese Tumore mit Malignitätskriterien, insbesondere weil sie häufig schlecht abgrenzbar sind. Der Altersgipfel liegt zwischen dem 45. und 55. Lebensjahr. Wir berichten über eine 48-jährige Patientin, bei der in der hinteren Axillarlinie ein schmerzhafter, ca. 2 cm großer Tastbefund auffiel.

Eine weitere Abklärung mit Sonografie zeigte einen 0,9 cm großen, unscharf berandeten Herdebefund. In der Mammografie und der kontrastmittel-unterstützen MR-Mammografie stellt sich der Herdbefund nicht dar. Es erfolgte ein vollständiger Exzision nach Tastbefund. Auf der Schnittfläche zeigte sich ein 0,6 cm großes, weißliches Areal umgeben von lipomatösem Mammagewebe.

Es wurden eine HE-Färbung sowie eine immunhistochemische Färbung mit S-100, CD117 und Synaptophysin durchgeführt. Typischerweise für GZT war die S-100 Expression positiv, CD117 und Synaptophysin waren negativ.

Der Tumor wurde mit einem Sicherheitsabstand von 1 mm entfernt. Es war keine Nachresektion notwendig, da dieser Sicherheitsabstand ausreichend ist.

Zusammenfassung:

Granularzelltumore sind seltene, in der Brust vorkommende, benigne Tumoren, die in der Bildgebung als carcinomverdächtige Herdbefunde erscheinen. Prinzipiell reicht eine Stanzbiopsie zur Abklärung aus. Eine vollständige Exzision mit geringem Sicherheitssaum ist jedoch empfohlen. Eine weiterführende Therapie ist nicht notwendig.