Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2014; 11 - A71
DOI: 10.1055/s-0034-1375430

Pflegekonzept im Rahmen einer integrativ-onkologischen Versorgung von Brustkrebs-Patientinnen

S Kuhlmann 1, S Lange 2, K Choi 2, O Langels 2, P Voiss 3, A Paul 2, S Kümmel 1
  • 1Kliniken Essen-Mitte, Evang. Huyssens Stiftung/Knappschaft GmbH, Klinik für Senologie/Brustzentrum, Essen, Deutschland
  • 2Kliniken Essen-Mitte, Evang. Huyssens Stiftung/Knappschaft GmbH, Klinik für Naturheilkunde und Integrative Medizin, Essen, Deutschland
  • 3Kliniken Essen-Mitte, Evang. Huyssens Stiftung/Knappschaft GmbH, Klinik für Senologie/Brustzentrum und Klinik für Naturheilkunde und Integrative Medizin, Essen, Deutschland

Zielsetzung:

Innerhalb der Kliniken Essen-Mitte, einem akademischen Lehrkrankenhaus der Universität Duisburg-Essen, kooperieren seit 2010 die Klinik für Senologie mit der Klinik für Naturheilkunde, um Patientinnen mit Brustkrebs nach dem neuesten Stand der Wissenschaft integrativ-onkologisch zu behandeln. Gleichzeitig mit der spezialisierten senologischen Therapie findet eine unterstützende naturheilkundliche Behandlung statt. Ziel ist es, die Nebenwirkungen der primären Tumortherapien zu reduzieren und die gesundheitsbezogene Lebensqualität der Patienten zu steigern. Im Rahmen dieses Beitrags wird das Pflegekonzept in der Integrativen Onkologie dargestellt.

Materialien/Methode:

Zum integrativ-onkologischem Pflegekonzept gehören neben gemeinsamen ärztlichen und pflegerischen naturheilkundlichen Visiten (2x/Woche) der Einsatz von medizinischen Auflagen (ca. 1750/Jahr), das Ausführen von verschiedenen Massageformen (ca. 1200/Jahr), Anleitung und Information zu pflegerischen Anwendungen (ca. 1200/Jahr), Schröpfen und Fußbäder. Akupunkturen (ca. 2200/Jahr) werden stationär und ambulant von Ärzten und medizinisch geschulten Therapeuten durchgeführt. Eine Schlüsselfunktion hat die Breast Care Nurse. Sie unterstützt die Patientin bereits ab Diagnosemitteilung mit Aufklärung, Information und Koordination. Sie ist wichtige Ansprechpartnerin für die Patientin und Bindeglied zwischen den einzelnen Disziplinen.

Ergebnisse/Zusammenfassung:

Im Jahr 2013 gab es 1422 stationäre Aufnahmen im interdisziplinären Brustzentrum und 5253 ambulante naturheilkundliche Behandlungen. Integrativ-Onkologisch arbeiten zusammen mit den Therapeuten und Ärzten aus der Naturheilkunde unter anderem 2 naturheilkundlich ausgebildete Pflegekräfte und 3 Breast Care Nurses (ca. 3000 Kontakte/Jahr). Es zeigt sich, dass eine evidenz-basierte, integrativ-onkologische Versorgung Möglichkeiten für ein effektives Nebenwirkungsmanagement bietet und eine ganzheitliche Versorgung des onkologischen Patienten im gesamten Behandlungsablauf wichtig ist. Das Konzept profitiert besonders von seiner Interdisziplinarität.