Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2014; 11 - A65
DOI: 10.1055/s-0034-1375424

Einschätzung der Relevanz einer inspektorischen und palpatorischen Untersuchung der Mamma durch Studierende

I Koch 1, IB Runnebaum 1
  • 1FSU Jena, Universitätsfrauenklinik Jena, Abt. Gynäkologie, Jena, Deutschland

Zielsetzung: Die Studierenden sollen die Relevanz einer inspektorischen und palpatorischen Untersuchung der Mamma und die Durchführung der Leopoldschen Handgriffe für jeden approbierten Arzt benennen und ihre eigene Fähigkeit, diese auszuführen, einschätzen.

Materialien und Methoden: Unmittelbar vor Teilnahme an einem fakultativen interdisziplinären OSCE (Objective Structured Clinical Examination) im 10. Semester (Sommersemester 2013) wurden alle Studenten bezüglich Alter, Geschlecht, vorangegangene Ausbildung, Nebentätigkeiten, Famulaturen, familiärem Hintergrund und Motivation zum Medizinstudium befragt. Die Studenten schätzten ihre Kompetenz bezüglich definierter klinischer Tätigkeiten ein und wogen die Relevanz dieser Fertigkeiten für ihren späteren ärztlichen Alltag mithilfe eines validierten Fragebogens ab. Die Studenten hatten die Hauptvorlesungen Gynäkologie und Geburtshilfe einschließlich Demonstration der Untersuchungstechniken gehört und diese im Blockpraktikum geübt.

Ergebnisse: Am OSCE nahmen 88 StudentInnen teil. Bezüglich einer systematischen Brustuntersuchung schätzten 3% ihre Fähigkeiten als ausgezeichnet, 20% als sehr gut, 35% als gut 19% als eher gut, 15% als eher schlecht und 6% als schlecht ein. Von jeweils 37% wurde die Brustuntersuchung als sehr wichtig bzw. wichtig eingestuft, von 15% als eher wichtig, von 8% als teilweise wichtig, von 2% als eher unwichtig. Die korrekte Durchführung der Leopoldschen Handgriffe trauten sich 2% voll zu, 11% überwiegend, 24% eher ja, 28% nur teilweise, 26% eher nicht, 8% gar nicht. Gegensätzlich werteten 34% die Fähigkeit als sehr wichtig, 38% als wichtig, 23% als eher wichtig, 6% als teilweise wichtig, 1% als eher unwichtig.

Zusammenfassung: Während 74% der Studenten die Brustuntersuchung als sehr wichtig bzw. wichtig einstufen, schätzen nur 23% ihre Fähigkeiten dabei als ausgezeichnet bzw. sehr gut ein.