Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2014; 11 - A60
DOI: 10.1055/s-0034-1375419

Elektrochemotherapie als Therapieoption bei kutanen und subkutanen Filiae beim Mammakarzinom – klinische Fallbeispiele

E Klein 1, J Stassek 1, M Kiechle 1, J Ettl 1
  • 1Frauenklinik, Klinikum Rechts der Isar, TU München, München, Deutschland

Einleitung:

Die Elektrochemotherapie (ECT) basiert auf dem Prinzip der sog. Elektroporation: durch die lokalen Verabreichung von elektrischen Impulsen werden die Zellmembranen der Tumorzellen für Chemotherapeutika, wie z.B. Bleomycin oder Cisplatin, durchlässig macht.

Für das Mammakarzinom konnte die Wirksamkeit und Sicherheit dieser Behandlung bei Thoraxwandrezidiven und kutanen Metastasen in Phase II-Studien gezeigt werden. Die aktuelle AGO-Leitlinie bewertet die ECT als Behandlungsoption zur Behandlung des lokoregionären Rezidivs mit +/-.

Prozedurbeschreibung:

Je nach Tumorausdehnung wird die ECT in Vollnarkose oder Lokalanalgesie durchgeführt. Zunächst wird Bleomycin in einer Dosis von 15 mg/m2 als Bolus intravenös verabreicht. Nach einem Zeitintervall von 8 min wird mit der Elektroporation in den Tumorläsionen begonnen. Die elektrischen Impulse werden dabei über Nadel-Elektroden, die mit einem Impulsgenerator, dem Cliniporator™ verbunden sind, verabreicht. Die Nadelelektroden werden in den Tumorknoten eingebracht, bevor der elektrische Impuls einsetzt.

Ergebnisse:

Seit 08/2013 werden Patientinnen mittels ECT an unserem Zentrum behandelt. Die ECT erweist sich dabei als effektive und nebenwirkungsarme Therapiemöglichkeit bei der Therapie von Hautmetastasen. Das lokale Ansprechen wird dabei stets mittels Digital-Fotografie evaluiert. Durch die vorliegende Präsentation von einzelnen Fallbeispielen soll die Anwendbarkeit der ECT beim kutan metastasierten Mammakarzinom gezeigt werden.

Ausblick:

Unsere Erfahrungen unterstreichen die wichtige Rolle der ECT in der multimodalen Behandlung von Brustkrebsrezidiven. Um dieses Verfahren weiter etablieren zu können sind größere Fallzahlen und ein längeres follow up notwendig.