Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2014; 11 - A58
DOI: 10.1055/s-0034-1375417

Der FCI Lappen – Aktuelle Bedeutung und Outcome in der autologen Brustrekonstruktion

G Holle 1, O Wingenbach 1, A Kallenberger 1, L Just-Kovac 1, A Peek 1
  • 1Wingenbach, Holle & Peek, Gemeinschaftspraxis für Plastische Chirurgie mit Belegklinik, Kooperationspartner zertifizierter Brustzentren, Frankfurt am Main, Deutschland

Zielsetzung:

Verbessertes Screening und genetische Identifikation von Hochrisikogruppen erfordern Brustrekonstruktionen zunehmend in jungem- und mittlerem Lebensalters. Als Ziel dieser Arbeit soll untersucht werden, ob der FCI Lappen in dieser Altersklasse, eine zuverlässige Option zur autologen Brustrekonstruktion ist.

Materialien und Methoden:

In einer retrospektiven Untersuchung analysierten wir unsere Brustrekonstruktionen mit dem FCI Lappen in der Methode nach Papp seit 2008.

Der Lappen wird im Verlauf der unteren Gesäßfalte geplant und als fasziokutaner Lappen gehoben. Dabei muss der N. kutaneus femoris posterior vom Lappen separiert- und ein zum Teil variables Gefäßsystem beachtet werden.

Ergebnisse:

Im Zeitraum 2008 bis 2014 führten wir bei 316 Patientinnen Brustrekonstruktionen mit 362 FCI Lappen durch (46 bilateral). Das Alter lag zwischen 21 und 50 Jahren. Es wurden Lappenvolumina zwischen 250 g bis 1000 g transplantiert. In allen Fällen konnte die gewünschte Brustgröße mit dem FCI Lappen erreicht werden. Die rekonstruierte Brust wurde in Form und Gewebequalität in 95% der Fälle mit hoher Zufriedenheit bewertet, ebenso die Entnahmestelle am Gesäß.

Die Lappenverlustrate betrug (1,1%), zu Teilnekrosen kam es in 5 Fällen (1,4%). An der Hebestelle traten 2,5% Wundheilungsstörungen und 4,8% Serome auf. Frühe Sensibilitätsstörungen (81%) reduzierten sich nach einem Jahr bei guter Nervenregeneration auf 29%.

Zusammenfassung:

Der FCI Lappen ist ein sicherer und zuverlässiger Lappen. Er zeigt konstante Volumina und wenig sichtbare Narben. Die gute Planung des Lappens ermöglicht eine Formverbesserung der Brust und des Gesäßes. Aufgrund dessen ist er bei bilateralen Rekonstruktionen unverzichtbar. Er ist in unserem Patientinnenkollektiv zur Methode der 1. Wahl in der Eigengewebsrekonstruktion der Brust geworden.