Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2014; 11 - A57
DOI: 10.1055/s-0034-1375416

Brustrekonstruktion mittels DIEP-Lappen in peripheren Brustzentren im Kooperationsmodell

E Hirte 1, C Andree 2, J Terhaag 3
  • 1Rottal Inn Kliniken, Gynäkologie und Geburtshilfe, Eggenfelden, Deutschland
  • 2Sana Kliniken GmbH, Gerresheim, Plastische Chirurgie, Düsseldorf, Deutschland
  • 3Rottal Inn Kliniken, Eggenfelden, Deutschland

Zielsetzung:

Darstellung eines funktionierenden Konzeptes zur Rekonstruktion der weiblichen Brust nach Amputation in einem peripheren Brustzentrum unter Verwendung des DIEP-Lappens mittels kooperierendem externen plastischen Chirurgen

Material und Methoden:

In einer immer währenden kontroversen Diskussion hinsichtlich dem Gold-Standard zur Rekonstruktion der weiblichen Brust mittels Eigengewebe zwischen DIEP-Lappen und TRAM-Lappen haben wir zwischen 2008 und 2014 84 DIEP-Lappen in Eggenfelden in einem Kooperationsmodell durchgeführt. Diese wurden hinsichtlich Komplikationsrate, OP-Zeit, Alter und Risikofaktoren retrospektiv ausgewertet.

Ergebnisse:

Das Alter der Patientinnen spielte, bei sonst allgemein guter körperlicher Konstitution, keine Rolle. Die älteste Patientin war 72 Jahre alt.

Es kam zu einem kompletten Lappenverlust bei Gefäßanomalie.

In 2 Fällen war eine intraoperative Konversion zum TRAM-Lappen wegen retrosternalem Verlauf der Mammaria interna erforderlich.

Es wurden im Verlauf 4 Patientinnen wegen Fettgewebs- oder Teillappennekrosen der rekonstruierten Mamma erneut stationär behandelt, wovon 2 Patientinnen einen erheblichen Zigarettenkonsum aufwiesen.

In 2 Fällen kam es zu einer revisionsbedürftigen Nachblutung.

Die durchschnittliche OP-Zeit konnte bei der Auswertung der letzten 10 OP's im Vergleich zu den ersten 20 OP's um 27% reduziert werden.

Zusammenfassung:

Nach unserer Erfahrung ist die Durchführung der Brustrekonstruktion mittels DIEP-Lappen auch in einem peripheren Brustzentrum im Rahmen einer Kooperation mit einem plastischen Chirurgen eine durchführbare Alternative zum TRAM-Lappen, falls dies von der Patientin gewünscht wird. Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Komplikationsraten vergleichbar sind unter Inkaufnahme einer etwa einstündigen OP-Verlängerung.

Voraussetzung bleibt jedoch, dass ein lappenversierter Operateur für Komplikationen zur Verfügung steht.