Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2014; 11 - A56
DOI: 10.1055/s-0034-1375415

Fehlerstudie zur subjektiven Brustuntersuchung nach Brustrekonstruktion

H Henseler 1
  • 1Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Deutschland

Einleitung:

Die Studie zielte darauf eine Fehleruntersuchung einer subjektiven Brustuntersuchung durch Experten durchzuführen.

Material und Methode:

Eine einzelne handelsübliche digitale Kamera zur zwei-dimensionalen Aufnahme der weiblichen Brust wurde benutzt. Die Aufnahmen wurden unter standardisierten Bedingungen von verschiedenen Winkeln durchgeführt.

Die Studienpopulation umfasste insgesamt Fotoaufnahmen von 60 Personen, hierbei jene von vierundvierzig Patientinnen nach Sofortrekonstruktion der Brust durch ausschließlich einen einseitigen, erweiterten M. Latissimus Dorsi Lappen. Weitere sechs Kontroll-Fälle von Frauen ohne Brusteingriffe wurden untergemischt sowie weitere Aufnahmen von 10 Fällen der Patientinnen wurden wiederholt. Sechs Experten in Brustchirurgie beurteilten hierbei subjektiv die Symmetrie der Brust nach einem Score von Harris als ein schlechtes, mäßiges, gutes und ein exzellentes Ergebnis (Punkte 1 bis 4). Eine statistische Berechnung der Fehler erfolgte.

Ergebnisse:

Die subjektive Untersuchung zeigte, dass die Übereinstimmung zwischen den Untersuchern gut oder substantiell war. Der Kappa Wert betrug hierbei 0,646, 95% CI (0,599, 0,694). Der p-Wert betrug < 0,0001, hoch signifikant.

Es gab eine mäßige Übereinstimmung bei den Kontrollfällen. Die Übereinstimmung war kleiner als bei der Untersuchung zwischen den Untersuchern. Der Kappa Wert betrug hierbei 0,505. Der p-Wert betrug < 0,0001, hoch signifikant.

Es gab eine schlechte bis substantielle Übereinstimmung der Untersucher mit sich selbst. Nicht alle Ergebnisse waren signifikant bei p = 0,05 oder weniger.

Schlussfolgerung:

Der subjektiven Brustuntersuchung mangelte es an Genauigkeit und Reproduzierbarkeit.

Dies war eine Fehler Studie einer subjektiven Brustuntersuchung und ergab deutliche Abweichungen der Beurteilungen der

Untersucher untereinander, der Kontrollfälle und der Untersucher mit sich selbst.