Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2014; 11 - A52
DOI: 10.1055/s-0034-1375411

Eribulin beim fortgeschrittenen metastasierten Mammakarzinom: Klinische Erfahrungen bezüglich Wirksamkeit und Verträglichkeit bei längeren Therapieverläufen

A Hartkopf 1, C Bachmann 1, A Taran 1, E Stauss 1, EM Grischke 1
  • 1Universitätsklinikum Tübingen, Frauenklinik, Tübingen, Deutschland

Einleitung: Ein wichtiger Fokus der Behandlung beim metastasierten Brustkrebs (MBC) liegt auf der Verträglichkeit und der bestmöglichen Erhaltung der Lebensqualität. Eribulin ist ein nicht Taxan basierter Inhibitor der Mikrotubulidynamik und bietet seit der Zulassung 2011 eine neue Therapieoption. Ziel war es, klinische Erfahrungen bei längeren Therapieverläufen zu dokumentieren und insbesondere die Fragestellung zu beleuchten, ob eine Behandlung mit Eribulin bis zum Progress zumutbar ist und/oder ob es Hinweise gibt, die ein Absetzen der Therapie bzw. Therapiepausen indizieren.

Methodik/Studiendesign: Retrospektive Analyse von Patientinnen an der Universitätsklinik Tübingen, um klinische Erfahrungen bezüglich längeren Therapieverläufen zu dokumentieren. Ausgewertet wurden 13 Patientinnen die ein Ansprechen auf Eribulin in der Therapie des metastasierten Mammakarzinoms gezeigt haben und mehr als 6 Zyklen Eribulin 1,23 mg/m2 an d1/8 q3w erhalten haben. Bei der Auswertung wurde ein Fokus auf die Verträglichkeit bzw. eine mögliche kumulative Toxizität gelegt.

Ergebnisse: In 9 Fällen wurde eine stabile Erkrankung (SD) > 6 Monate und bei 2 Fällen eine partielle Remission (PR) verzeichnet. Beobachtete unerwünschte Ereignisse waren Leukopenie (23%) Thrombozytopenie (8%), PNP (8%) Alopezie (8%). Therapieabbrüche waren ausschließlich progressionsbedingt und erfolgten in keinem Fall aufgrund einer UAW. Aufgrund einer PNP war in einem Fall eine Dosisreduktion und eine Therapiepause indiziert.

Schlussfolgerung: Eribulin ist eine wirksame Option in der Therapie des metastasierten Mammakarzinoms mit einer guten Langzeitverträglichkeit. Es konnten keine Anzeichen einer kumulativen Toxizität beobachtet werden.