Die prognostische Relevanz disseminierter Tumorzellen bei Patientinnen mit primärem Mammakarzinom – Ergebnisse einer großen unizentrischen Studie

Hintergrund:

Der Nachweis disseminierter Tumorzellen (DTZ) im Knochenmark (KM) von Patientinnen mit primärem Mammakarzinom ist mit einer schlechten Prognose assoziiert. Dies ist die größte unizentrische Studie, die den Einfluss der DTZ auf das Überleben analysiert.

Methoden:

Brustkrebs-Patientinnen, die zwischen 01/2011 und 01/2013 im Rahmen der Primäroperation an der Universitäts-Frauenklinik Tübingen behandelt wurden, konnten in diese Analyse eingeschlossen werden. DTZs wurden durch den Panzytokeratin-Antikörper A45/B3 und mittels morphologischer Kriterien identifiziert. Der DTZ-Status wurde mit anderen prognostischen Faktoren verglichen und das Überleben wurde in einer univariaten und einer multivariaten Analyse ermittelt.

Ergebnisse:

Von insgesamt 3.141 Patientinnen waren 803 (26%) DTZ-positiv. Ein positiver DTZ-Status war mit größeren Tumoren (p < 0,001), positivem Lymphknoten-Status (p = 0,001), ER-negativen (p = 0,022) und PR-negativen (p < 0,001) Tumoren assoziiert. DTZ-positive Patientinnen verstarben früher (medianes Gesamtüberleben von DTC-negativen vs. DTC-positiven Patientinnen: nicht erreicht vs. 115 [95% KI: 113 – 118] Monate, p = 0,004) und eine höheres Rezidiv-Risiko (das mediane rezidiv-freie Überleben wurde nicht erreicht, p < 0,001). Unabhängige Faktoren des Gesamtüberleben/rezidiv-freien Überleben waren der DTZ-Status, Menopausen-Status, Tumorgröße, Lymphknoten-Status, ER-Status und der PR-status/DTZ-Status, Tumorgröße, Lymphknoten-Status und der ER-Status.

Zusammenfassung:

Diese Studie bestätigt den unabhängigen Einfluss des DTZ-Status auf die Prognose von Patientinnen mit primärem Mammakarzinom. Der DTZ-Status könnte hilfreich sein, Patientinnen zu identifizierten, die aufgrund ihres erhöhten Risikos von einer aggressiveren oder erweiterten adjuvanten Behandlung profitieren.