Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2014; 11 - A21
DOI: 10.1055/s-0034-1375380

Lifeguard und Mammakarzinom

V Bucan 1, K Reimers 1, A Gratzke 1, N Dastagir 1, P Vogt 1
  • 1Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Deutschland

Einleitung.

Das 1999 beschriebene Protein Lifeguard (LFG) kann die durch externe Bindung von Liganden der TNF Superfamilie ausgelöste Signalkaskade, die zum programmierten Zelltod

führt, unterbinden und somit die Apoptoseinduktion in den Zellen inhibieren. Diese antiapoptotische Wirkung lässt auf eine mögliche Funktion in der Tumorgenese schließen. In intensiven Forschungsarbeiten begann daher unsere Arbeitsgruppe eine Korrelation von LFG Expression mit dem Malignitätsgrad von Brustkrebs aufzuzeigen sowie seine Rolle bei der Sensibilisierung resistenter Tumoren für „klassische” Therapien.

Methoden:

Mithilfe von Immunofluoreszenz, Western Blot und RT-PCR konnte LFG Expression in Mammakarzinomzellen nachgewiesen werden. Weiterhin wurden siRNA-LFG Mammacarcinomzellkulturen mit steigenden Chemotherapeutika-Konzentrationen von 2 – 20µM über einen Zeitraum behandelt und die Bestimmung der proliferativen Kapazität und Zellvitalität mittels Proliferations- und Apoptoseassay, in allen Versuchsreihen durchgeführt.

Ergebnisse:

Wir konnten zeigen, dass die Tumorproben eine deutlich erhöhte LFG Expression aufweisen, die mit steigendem Malignitätsgrad korrelierte. Uns ist gelungen zu zeigen dass eine Herunterregulation von LFG Protein die Apoptoseprozesse in Mammakarzinomen beeinflusst und somit eine Sensibilisierung resistenter Tumoren für „klassische” Therapien gesteigert wird.

Zusammenfassung:

Unsere Ergebnisse zeigen eine signifikante Apoptosesensibilisierung der Tumoren unter der Geninaktivierung von LFG bei Mammakarzinom-Zelltypen gegenüber eingesetzten Chemotherapeutika. In Zukunft sollen die Versuche auf weitere resistente Tumoren im Hinblick auf klinisch zugelassene Chemotherapeutika ausgeweitet sowie eine Studie in vivo durchgeführt werden.