Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2014; 11 - A20
DOI: 10.1055/s-0034-1375379

Full-Field Digital Mammography (FFDM), CMOS – Technology, Specimen Radiography System (SRS) versus Tomosynthesis (DBT) für intraoperative digitale Präparateradiogramme – ist eine Reduktion der Re-Exzisionsrate möglich?

B Brehm 1, R Schulz-Wendtland 1, E Wenkel 1, K Heusinger 2, M Meier-Meitinger 1, P Dankerl 1, MW Beckmann 2, G Dilbat 3, C Rauh 2, M Uder 1
  • 1Universitätsklinik Erlangen, Radiologisches Institut, Erlangen, Deutschland
  • 2Frauenklinik, Universitätsklinik Erlangen, Deutschland
  • 3Radiologiepraxis, Roth, Deutschland

Ziel:

Prospektive Untersuchung ob mithilfe der CMOS – Technologie, dem Specimen Radiography System bzw. digitalen Brusttomosynthese (DBT) im Vergleich mit einem herkömmlichen FFDM System eine Senkung der Rate an Mamma Re-Exzisionen möglich ist.

Material/Methode:

In der Zeit von 12/2012 bis 05/2013 wurde bei 100 Patientinnen ein invasives Mammakarzinom (BI-RADS™ 5) diagnostiziert. Nach histologischer Sicherung erfolgte die brusterhaltende Therapie mit intraoperativem Präparateradiogramm mit 4 unterschiedlichen Systemen und Vergrößerungen:

  • Inspiration™ (Siemens™) (FFDM), amorphes Selen, W – Anode, Fokus 0,1 mm, Ortsauflösung 85 µm Pixepitch

  • Biovision™ (Bioptics), CMOS – Technologie, Photodioden Array, Flat Panel, W-Anode, Fokus 0,05, Ortsauflösung 50 µm Pixelpitch

  • Trident™ (Hologic), Specimen Radiography System (SRS System), amorphes Selen, W-Anode, Fokus 0,05, Ortsauflösung 70 µm Pixelpitch

  • Tomosynthese (Siemens), amorphes Selen, W – Anode, Fokus 0,1 mm, Ortsauflösung 85 µm Pixelpitch

Die 1.200 Präparateradiogramme wurden prospektiv 3 Radiologen auf einem Befundungsmonitor präsentiert.

Ergebnisse:

Bei den 100 Patientinnen mit histologisch gesichertem Mammakarzinom (BI-RADS™ 6) war bei 78 Patientinnen nach erfolgter brusterhaltender Therapie keine weitere operative Therapie (Re-Exzision) indiziert.

Die retrospektive Analyse (n = 22) ergab eine signifikante (p < 0,05) Steigerung der Sensitivität des BioVision™ -, dem Trident™ System und der Tomosynthese gegenüber dem Inspiration™ bei einer Vergrößerung von 1,0: 2,0 bzw. 1,0: 1,0 (Tomosynthese) (2,6%, 3,3% bzw. 3,6%) d.h. eine Re-Exzision wäre bei 5, 7 bzw. 8 Patientinnen nicht notwendig gewesen im Vergleich zur Standard – Vergrößerung 1,0: 1,0.

Schlussfolgerung:

Sowohl der Einsatz der Präparateradiografie Systeme BioVision™ und Trident™ aber auch die Tomosynthese zur Präparateradiografie erreichen eine signifikant (p < 0,05)höhere Sensitivität und Reduzierung der Mamma Re-Exzisionsrate im Vergleich zu einem FFDM System mit herkömmlichen Detektor unter der Voraussetzung einer reellen Vergrößerung mit dem Faktor 2,0, jedoch keinem Zooming.