Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2014; 11 - A14
DOI: 10.1055/s-0034-1375373

Zeigen HER2+ Mammakarzinome ein anderes Metastasierungsmuster im Vergleich zu HER2- Karzinomen?

S Baum 1, M Friedrich 2, D Bardens 1, R Joukhadar 1, J Radosa 1, A Hamza 1, EF Solomayer 1
  • 1Unifrauenklinik Homburg/Saar, Homburg, Deutschland
  • 2Helios Klinikum Krefeld, Frauenklinik, Krefeld, Deutschland

Zielsetzung:

Ziel dieser Untersuchung war es zu klären, ob Patientinnen mit einem HER2 positiven Mammakarzinom ein anderes Metastasierungsmuster aufweisen, als Frauen mit HER2 negativem Karzinom. Es sollte so überprüft werden, ob HER2 positive Karzinome eher zu viszeraler bzw. cerebraler Karzinomabsiedlung führen.

Material und Methoden:

In der Untersuchung wurden insgesamt 201 Patientinnen ausgewertet, bei welchen eine Fernmetastasierung vorlag.

Diese Patientinnen wurden primär in HER2 positive und HER2 negative unterteilt. Es wurde im Weiteren untersucht, ob es zwischen diesen beiden Gruppen unterschiedliche Muster bezüglich der Lokalisation von Fernmetasen gibt. Weiterhin wurden auch noch die Faktoren wie Hormonrezeptorstatus, Menopausenstatsus, Alter, KI 67, p53 untersucht.

Ergebnisse:

Von 201 Patientinnen mit Fernmetasten hatten 39,3% ein HER2 pos. Mammakarzinom.

In beiden Gruppen zeigte sich die ossäre Metastasierung als die häufigste Lokalisation distanter Absiedlungen. Zwischen den HER2 positiven und den HER2 negativen Mammakarzinomen war mit 46,84% vs. 47,5% kein signifikanter Unterschied erkennbar. Bei beiden Gruppen zeigte auch die Filialiserung in die Leber mit 24,1% vs. 26,23% ebenfalls keine signifikante Differenz.

Jedoch waren unterschiede im Bereich der Absiedlung von Lungenmetastasen ersichtlich. Hier zeigte sich bei Patientinnen mit einem HER2 negativen Mammakarzinom bei 29,5% vs. 21,52% bei HER2 positiven Karzinom und bei anderen Metastasenlokalisationen (welche bis auf wenige Ausnahmen zerebrale Herde waren) zeigte sich ebenfalls mit 20,5% vs. 17,72% ein Unterschied.

Zusammenfassung:

Es ließ sich aus dieser Untersuchung erkennen, dass sowohl bei den ossären als auch bei den hepatischen Filiae kein Unterschied in der Häufigkeit zwischen HER2 positiven und HER2 negativen Patientinnen zu sehen ist. Dagegen zeigte sich bei den pulmonalen Metastasierungen und bei den Metastasierungen mit anderer Lokalisation ein Unterschied, jedoch mit häufigerer Absiedlung hier bei HER2 negativen Patientinnen.