Geburtshilfe Frauenheilkd 2014; 74 - A22
DOI: 10.1055/s-0034-1374757

Upside-Down-World in Ovarian Cancer – pFAK als unabhängiger positiver Prädiktor für das Gesamtüberleben

S Aust 1, D Pils 1, S Polterauer 1, A Reinthaller 1 R Zeillinger 1, OVCAD Consortium
  • 1Abteilung für allgemeine Gynäkologie und gynäkologische Onkologie, Comprehensive Cancer Center, Medizinische Universität Wien

Obwohl wenig über die Rolle und die prognostische Bedeutung der „focal adhesion kinase“ (FAK) im Ovarialkarzinom bekannt ist, wird die Inhibierung der FAK-Autophosphorylierung als Therapie-Option diskutiert. Basierend auf Vorarbeiten konnten wir eine Gen-Signatur validieren, die Ovarialkarzinompatientinnen in zwei Subklassen einteilt, wobei Gene des focal adhesion-pathway signifikant dereguliert waren. Da die Inhibierung der Phosphorylierung von FAK an tyr-397 bereits experimentell als neues Therapie-Target verwendet wird, fanden wir es umso wichtiger, die Verteilung und die prognostische Bedeutung von FAK und insbesondere der phophorylierten-FAK (pFAK) in einem großen und gut beschriebenen Patientinnen-Kollektiv zu validieren. Wir haben die FAK und pFAK Expression via Immunhistochemie und Microarray-Analysen in 179 Patientinnen untersucht und die Bedeutung in Hinblick auf die Prognose der Patientinnen evaluiert.

Eine hohe pFAK Expression (36,9%; n = 66) war mit positiven LKN und/oder dem Vorliegen von Fernmetastasen assoziiert (p = 0,030). In der multiplen Cox-Regressionsananlyse konnte ein signifikanter unabhängiger Einfluss vpn pFAK (HR 0,54; p = 0,034) und der molekularen Subklassifiziereung (HR 2,23; p = 0,004) auf das Gesamtüberleben gezeigt werden. Die Gen-Expressions-Analyse zeigte eine Verbindung zwischen der FAK-pFAK Y397 Achse und dem mTOR-S6K1 Pathway, von dem bekannt ist, dass er eine wichtige Rolle in der Karzinogenese spielt. Diese Studie zeigt, dass die Rolle von FAK und pFAK im Ovarialkarzinom nicht so „straight forward“ ist, wie wir es aus in vitro- und Maus-Modellen erwarten würden: einerseits ist eine hohe pFAK Expression mit dem Vorliegen positiver LKN und Fernmetastasen assoziiert, andererseits haben Patientinnen mit höherer pFAK Expression eine bessere Prognose, wenn auf alle relevanten klinisch/pathologischen Parameter korrigiert wird.