Zeitschrift für Palliativmedizin 2014; 15 - PD357
DOI: 10.1055/s-0034-1374527

ANS-Ambulanz – Kürzere Wege zu Diagnostik und Therapie von Erkrankungen des Vegetativums

C Haubrich 1, V Mannartz 1, A Espelmann 2, A Maier 1
  • 1Uniklinikum Aachen, Neurologie, Aachen, Deutschland
  • 2Uniklinikum Aachen, Physiotherapie, Aachen, Deutschland

Einleitung: Etwa 5% der Menschen leiden unter neurovegetativen Beschwerden. Diese umfassen Kreislaufregulationsstörungen, gastrointestinale Motilitätsstörungen, trockene Schleimhäute, gestörte Schweißsekretion und Pupillomotorik sowie Blasen- und Mastdarmstörungen. Sie stellen sich entweder Hausärzten, Kardiologen, Gastroenterologen, Urologen, Augenärzten oder Neurologen vor. Da sich die genannten Beschwerden unterschiedlich stark ausprägen können, wird die gemeinsame Ursache erst spät erkannt. Diagnostik und Therapie widmeten sich bisher nur Teilaspekten.

Methodik: Die Aachener ANS-Ambulanz (Ambulanz für Erkrankungen des Autonomen Nervensystems) ist auf die Diagnose und Therapie neurovegetativer Beschwerden, das heißt auf Erkrankungen des Autonomen Nervensystems spezialisiert. Die ANS-Ambulanz wurde im Jahr 2013 gegründet. Sie bietet hierzu eine gezielte ärztliche Untersuchung, spezialisierte Funktionstests sowie ein therapeutisches Gesamtkonzept mit medikamentösen Empfehlungen, einem physiothera-peutischen Übungsprogramm und Beratung zu vorbeugenden Maßnahmen. Zudem führt die ANS-Ambulanz neurovegetative Befunde aus den oben genannten Fachrichtungen zusammen.

Ergebnisse: Die Erfahrung mit bisher 60 in unserer Ambulanz betreuten Patienten legt nahe, dass interdisziplinäre standardisierte Konzepte notwendig sind, um Erkrankungen des Vegetativums zu erkennen. Dies verkürzt für die Betroffenen den Weg zur Diagnose erheblich.

Fazit: Das interdisziplinäre Konzept lässt sich in Form der ANS-Ambulanz umsetzen, wenn diese Schnittstelle zwischen Neurologie, Kardiologie, Gastroenterologie, Urologie und Allgemeinmedizin ist.