Zeitschrift für Palliativmedizin 2014; 15 - PD332
DOI: 10.1055/s-0034-1374502

ProPASS – ein neues Versorgungskonzept für („pro“) den Übergang (the „pass“) von der Reha in die häusliche (Selbst-)Versorgung bei Pflegebedürftigkeit

A Menzel-Begemann 1, B Klünder 1, K Wippermann 1, D Schaeffer 1
  • 1Universität Bielefeld, Fak.f. Gesundheitswissenschaften/AG Versorgungsforschung & Pflegewissenschaft, Bielefeld, Deutschland

Einleitung: Für Erkrankte und Angehörige ist die Rückkehr in die häusliche (Selbst-)Versorgung nach stationärem Aufenthalt mit Unsicherheiten behaftetet, denn die Versorgungssituation verändert sich grundlegend und es beginnt eine Phase im Krankheitsverlauf, die ein höheres Maß an Autonomie erfordert. Angehörige übernehmen hier oft eine zentrale Rolle, was auch ihnen viele Anpassungen abverlangt. Dies gelingt umso besser, je gezielter Betroffene UND Angehörige darauf vorbereitet werden.

Methode: Es wird ein selbstmanagmentförderndes Versorgungsmodell für den Übergang von der stationären in die häusliche Versorgung erprobt, das sich sowohl an die Erkrankten als auch das soziale Umfeld richtet. In der qualitativen und quantitativen Begleitforschung werden u.a. der Nutzen und ‚ungeplante Rehospitalisierung' erhoben.

Intervention: Kernelemente sind vier Interventionsmodule: Das Probe-Wohnen beinhaltet alltagsorientierte Übungs- und Lernmodulen zur begleiteten Erprobung von Alltagsabläufen im häuslichen Setting. Beim Training pflegerischer Fertigkeiten wird an einer Pflegepuppe und zwischen Patient/in und Angehörigen körperbezogenes Versorgungshandeln und der Umgang mit Hilfsmitteln geübt. In der Schulung und Kompetenzförderung werden Fähigkeiten zur Bewältigung der veränderten Lebens- und Versorgungssituation vermittelt. Mit dem Selbstinformations-/Selbstlernzentrum, einer Print- und Online-Bibliothek, wird eine Möglichkeit zur Informationsbeschaffung vor der Entlassung nach Hause bereitgestellt, in deren Rahmen ergänzend die Unterstützung durch Experten aus der stationären Einrichtung in Anspruch genommen werden kann.

Schlussbemerkung: In der Übernahme selbstmanagementfördernder Aufgaben wird eine zentrale Zukunftsaufgabe der studierten Pflege gesehen. Mit einem Erschließen solcher und anderer innovativer Aufgabenfelder wird die Attraktivität des Pflegeberufes erhöht und zur Sicherung des Fachkräftepotenzials beigetragen.