Zeitschrift für Palliativmedizin 2014; 15 - PD320
DOI: 10.1055/s-0034-1374490

Organisationale Lernroutinen in der geriatrischen Akutbehandlung und Rehabilitation. Ergebnisse einer qualitativen Studie

L Rölker-Denker 1, A Hein 1
  • 1Universität Oldenburg, Fakultät VI – Medizin und Gesundheitswissenschaften, Department für Versorgungsforschung, Oldenburg, Deutschland

Fragestellung: Organisationale Lernroutinen (OLR) sind eine wichtige Ausprägung der Lernenden Organisation. Dies trifft insbesondere auf Krankenhäuser [2] und Abteilungen zu [1][4]. Im Rahmen des Dissertationsvorhabens [3] soll im Zeitverlauf gezeigt werden, wie OLR die Entwicklungsdynamik einer Neugründung beeinflussen. Die ersten Ergebnisse geben einen Ausblick auf den weiteren Verlauf der Studie. Das Untersuchungsobjekt ist das Geriatrische Zentrum Oldenburg, verteilt auf drei Standorte in Oldenburg.

Methodik: Es wurden im Zeitraum August bis November 2013 für die Ersterhebung (t0) insgesamt vier Hospitationen auf den geriatrischen Stationen sowie eng kooperierenden Disziplinen (Neurologie. Neurochirurgie) durchgeführt. Vier semi-strukturierte vertiefende Interviews haben die Hospitationen ergänzt. Es folgen zwei weitere Messzeitpunkte in 2014 (t1) und 2015 (t2).

Ergebnis: Lipshitz [1] identifiziert insgesamt 11 OLR. Im Rahmen der Studie konnten bisher vier OLR bestätigt werden (physician rounds, reflection meetings in/after surgery und staff meetings) und drei OLR neu identifiziert werden (tägliche Frühbesprechung aller Professionen und Berufsgruppen, regelmäßige Besprechungsrunden aller internistischen Disziplinen mit Kurzvorträgen anderer Disziplinen, interdisziplinäre Fallkonferenzen).

Schlussfolgerung: In der Geriatrie können sowohl die klassischen OLR als auch, begründet durch das Patientenklientel, neue interdisziplinäre OLR identifiziert werden. Hier wird es in der nächsten Phase der Studie zu einer Bewertung der dann konsolidierten Ergebnisse durch die involvierten Mitarbeiter kommen. Weiterhin sind in der rehabilitativen Abteilung weitere Maßnahmen geplant (gemeinsame Fortbildungen, Regeln für die gemeinsame Behandlung), die dann ebenfalls überprüft werden müssen.

Literatur:

[1] Lipshitz J Appl Beh Sc. 2000:36;345 – 360

[2] Pfaff Z f Ges.wiss 1997:5(4):323 – 342

[3] Rölker-Denker DMW. 2012:137;170/A281

[4] Rölker-Denker Proc IADIS eHealth 2010;295 – 298