Zeitschrift für Palliativmedizin 2014; 15 - PD278
DOI: 10.1055/s-0034-1374449

Unterschiede in der Persistenz der Bisphosphonattherapie von Patienten mit Knochenmetastasen

P Hadji 1, J Kyvernitakis 1, U Albert 1, K Kostev 2
  • 1Philipps-Universität Marburg, Gynäkologie, gynäkologische Endokrinologie und Onkologie, Marburg, Deutschland
  • 2IMS Health, Frankfurt, Deutschland

Hintergrund: Bisphosphonate gehören zum Therapiestandard bei der Behandlung der Knochenmetastasen beim Mammakarzinom sowie beim Prostatakarzinom. Der optimale Therapieerfolg wird erreicht, wenn die Therapie regelmäßig und über einen ausreichend langen Zeitraum eingenommen wird. Das Ziel der vorliegenden Studie war die Untersuchung geschlechtspezifischer Unterschiede in der Persistenz der Bisphosphonate bei der Behandlung der Knochenmetastasen.

Methoden: Anonyme Daten von 1.007 Brustkrebs-Patientinnen und 1.007 Prostatakrebs-Patienten aus 98 gynäkologischen, 121 urologischen und 248 hausärztlichen Praxen in Deutschland (IMS® Disease Analyzer Datenbank; 01/2001 bis 12/2011) wurden nach einem Matching für Alter (71,0 ± 9,4 Jahre) analysiert. Es erfolgte eine Berechnung der Hazard Ratios (HR; Cox Regression) für die Dauer bis zur Beendigung der Therapie.

Ergebnisse: Innerhalb der ersten 12 Monate nach erstmaligem Therapiebeginn haben 35,3% der Brustkrebs- und 26,6% der Prostatakrebs-Patienten (p < 0,001) ihre Bisphosphonattherapie abgebrochen, ohne das Sie verstorben waren. Mit einem multivariate Cox-Regression-Modell wurde das Risiko für den Therapieabbruch im ersten Jahr untersucht und zwischen den Brust- und Prostatakrebs-Patienten vergleichen. Nach Adjustierung für zahlreiche demographische und klinische Variablen, hat sich keine Risikounterscheide zwischen Brust- und Prostatakrebs-Patienten ergeben (HR: 0,87; 95% CI: 0,65 – 1,17). Patienten mit geringerer Anzahl weiterer Ko-Therapien (HR 0,88), Lokalisation in Westdeutschland (1,50) sowie private Versicherung (1,42) wurden mit erhöhtem Abbruchsrisiko assoziiert.

Schlussfolgerung: In unserer Studie haben wir keine geschlechtsspezifischen Unterschiede gefunden. Dagegen gab es einen Zusammenhang zwischen der Ko-Medikationen, regionalen und verischerungsrelevanten Faktoren und der Persistenz. Die möglichen Ursachen für diesen Unterschied müssen durch weitere Studien untersucht werden.