Zeitschrift für Palliativmedizin 2014; 15 - PD265
DOI: 10.1055/s-0034-1374436

Regionale Unterschiede bei Selbstmanagement und Schulungen erwachsener Patienten mit Asthma bronchiale. Befunde aus dem Disease Management Programm (DMP) Asthma bronchiale (AB) in Nordrhein

A Weber 1, J Kretschmann 1, L Altenhofen 1, S Groos 1, B Hagen 1
  • 1Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland, DMP-Projektbüro, Köln, Deutschland

Fragestellung: Regionale Differenzen in der Versorgungsqualität erwachsener Patienten mit Asthma bronchiale wurden in der Vergangenheit auf nationaler wie internationaler Ebene eher selten thematisiert, was häufig auch an der Schwierigkeit lag, dass die zur Verfügung stehenden Patientenkollektive zu klein waren. Ob derartige Differenzen bei spezifischen Indikatoren der Versorgungsqualität von Patienten mit Asthma bronchiale vorliegen, wurde innerhalb des DMP AB Nordrhein untersucht.

Methodik: Abhängig vom Praxisstandort erfolgte eine Zuordnung der 77.904 erwachsenen Patienten, die 2012 am DMP teilnahmen, zu einem der 26 nordrheinischen Kreise und eine Untersuchung der kreisspezifischen Raten der Überprüfung der Inhalationstechnik, der Ausstellung eines Selbstmanagementplans und der Schulungen. Für eine Auswahl an Indikatoren der Versorgungsqualität wurden die Kreise außerdem in Gruppen mit ähnlicher Durchschnittsrate unterteilt (Cluster-Analyse).

Ergebnis: Die Raten für eine Überprüfung der Inhalationstechnik (62 – 87%), das Ausstellen eines Selbstmanagementplans (46 – 82%) und Schulungen innerhalb der vergangenen 15 Monate (empfohlen: 7 – 44%, wahrgenommen: 39 – 95%) unterliegen sehr großen kreisspezifischen Schwankungen. Eine Clusterung über die Indikatoren „Inhalationstechnik überprüfen“, „ICS dauerhaft verordnen“ und „Selbstmanagementplan ausstellen“ ergibt vier Cluster mit durchschnittlichen Raten von 74,6, 80,4, 85,1 und 86,2%.

Schlussfolgerung: In Nordrhein bestehen große kreisspezifische Unterschiede in der Versorgungsqualität erwachsener Patienten mit Asthma bronchiale, die sich durch eine Zusammenfassung einzelner Indikatoren nur geringfügig verringern lassen. Möglicherweise spielen hierbei insbesondere die kreisspezifisch unterschiedlichen fachärztlichen Betreuungsangebote eine bedeutende Rolle, da zusätzliche Analysen darauf hinweisen, dass bei fachärztlich betreuten Patienten im DMP AB höhere Raten in den Qualitätsindikatoren erreicht werden.