Zeitschrift für Palliativmedizin 2014; 15 - PD255
DOI: 10.1055/s-0034-1374426

Berufliches Selbstverständnis, Ressourcen, Belastungen und berufliche Zufriedenheit von Psychologen in rehabilitativen Einrichtungen

C Reese 1, J Bengel 2, O Mittag 1
  • 1Universitätsklinikum Freiburg, Institut für Qualitätsmanagement und Sozialmedizin, Freiburg, Deutschland
  • 2Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Institut für Psychologie, Abteilung für Rehabilitationspsychologie und Psychotherapie, Freiburg, Deutschland

Fragestellung: Die medizinische Rehabilitation stellt ein wichtiges Arbeitsfeld für Psychologen dar. Nachdem Anfang der 1970er Jahre die ersten klinischen Psychologen in „Kurkliniken“ eingestellt wurden, arbeiten heute rund 4.800 Psychologen in Rehabilitations- und Vorsorgeeinrichtungen (Statistisches Bundesamt, 2013). Im Rahmen der Befragung (vgl. Reese, Bengel & Mittag, im Druck) sollte eine „Bestandsaufnahme“ der gegenwärtigen berufsbezogenen Situation von Psychologen in rehabilitativen Einrichtungen erfolgen hinsichtlich der folgenden Bereiche: (a) berufliches Selbstverständnis, (b) berufliche Ressourcen und Belastungen, (c) berufliche Zufriedenheit.

Methode: Die Befragung adressierte die Psychologen aller rehabilitativen Einrichtungen in Deutschland. Wir schrieben insgesamt 1461 Rehabilitationseinrichtungen aller Indikationsbereiche an, aus denen 623 Psychologen an der Befragung teilnahmen. Teilweise liegen Referenzdaten aus älteren Befragungen vor, mit denen die aktuellen Daten verglichen werden können.

Ergebnisse: In den vergangenen 10 Jahren hat sich das berufliche Selbstverständnis kaum geändert. Beratung und Psychotherapie im Einzelsetting sowie Gruppeninterventionen haben immer noch einen zentralen Stellenwert. Insgesamt bewerteten die Psychologen ihre Arbeitszufriedenheit und die beruflichen Ressourcen positiv. Den höchsten Vorhersagewert für die allgemeine Zufriedenheit mit der Arbeit besitzt das Qualifikationspotenzial der Arbeit, das die Möglichkeiten beinhaltet, im Beruf weiterzukommen, Fähigkeiten weiterzuentwickeln und Neues zu lernen.

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse der Studie liefern konkrete Hinweise darauf, welche Ressourcen gestärkt werden sollten, um die Arbeitszufriedenheit der Psychologen in der medizinischen Rehabilitation weiter zu steigern. Vor allem sollte über die Schaffung besserer Aufstiegs- und Entwicklungsmöglichkeiten für Psychologen in rehabilitativen Einrichtungen nachgedacht werden.