Zeitschrift für Palliativmedizin 2014; 15 - PC199
DOI: 10.1055/s-0034-1374390

QISA – Qualitätsindikatoren für die hausärztliche Palliativversorgung

P Engeser 1, E Andres 2, J Stock 3
  • 1Universitätsklinikum Heidelberg, Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung, Heidelberg, Deutschland
  • 2Aqua-Institut für angewandte Qualitätsförderung und Forschung im Gesundheitswesen GmbH, Göttingen, Deutschland
  • 3Quisa, Mitherausgeber, Freiburg, Deutschland

Einleitung: QISA, das bundesweit erste Qualitätsindikatorensystem für die ambulante Versorgung, unterstützt Ärzte in Einzelpraxen, Arztnetzen und anderen Versorgungsmodellen, die Qualität ihrer medizinischen Arbeit zu messen, zu bewerten und weiterzuentwickeln. Hinter QISA stehen der AOK-Bundesverband und das AQUA-Institut für angewandte Qualitätsförderung und Forschung im Gesundheitswesen. Das System umfasst über 130 Indikatoren zu 13 Bereichen.

QISA-Band F1 enthält Indikatoren zur Hausärztlichen Palliativversorgung.

Diese QISA-Indikatoren unterstützen Hausärzte – neben den Pflegediensten die wichtigste Säule der ambulanten Versorgung von Schwerstkranken und Sterbenden, die von ihnen beeinflussbaren Aspekte der Versorgungsqualität transparent zu machen und zu verbessern.

Methodik: QISA-Indikatoren sind das Ergebnis eines mehrstufigen Prozesses, der die systematische Recherche der wissenschaftlichen Evidenz mit einer strukturierten Bewertung durch Experten kombiniert. Aus 61 in der Literatur identifizierten Indikatoren für die hausärztliche Palliativversorgung bewertete ein 9-köpfiges Expertenpanel (Hausärzte, Palliativmediziner, Patienten- und Hospizvertreter) acht Indikatoren als relevant und praktikabel. Diese fokussieren auf die Identifikation von Palliativpatienten, die Umsetzung von Patientenwünschen, eine professionelle Symptomkontrolle und eine proaktive Versorgung. Der QISA-Band stellt die acht Indikatoren vor und begründet sie im Kontext des aktuellen Stands der Palliativversorgung.

Ausblick: QISA richtet sich in erster Linie an Hausärzte. Durch deren Arbeit an der Qualitätssicherung werden wichtige Impulse gesetzt und Initiativen für alle beteiligten Professionen angeregt, um gleichberechtigt ins Gespräch zu kommen und gemeinsam die Lebensqualität und Zufriedenheit der Patienten in einem Versorgungsbereich zu verbessern, wo dies eine besondere Verpflichtung ist.