Zeitschrift für Palliativmedizin 2014; 15 - PC198
DOI: 10.1055/s-0034-1374389

Versorgungsqualität im Palliativnetz Bochum e.V. – eine erste Analyse

F Sander 1, 2, B Behringer 2, K Blum 2, D Behringer 1, 2
  • 1Augusta Kliniken Bochum, Hattingen, Hämatologie, Onkologie & Palliativmedizin, Bochum, Deutschland
  • 2Palliativnetz Bochum, Bochum, Deutschland

Die ambulante Palliativversorgung ist mit hohen Erwartungen verbunden. Im Palliativnetz Bochum e.V. wurde versucht, eine Methode zur Überprüfung der Versorgungsqualität zu erarbeiten, welche sich als langfristiges Instrument zur Qualitätssicherung- und Verbesserung eignet.

Aus publizierten Qualitätsparametern (QiSA, HOPE) wurde ein Satz von 29 items zusammengestellt. Diese umfassten epidemiologische, Behandlungs- und Zufriedenheitsparameter. Nach Genehmigung durch die Ethikkommission und Einverständnis der befragten Patienten wurden die Daten aus der für die Dokumentation verwendeten ISPC®-Datenbank und zwei im Abstand von vier Wochen ausgefüllten Fragebögen an Angehörige und Patienten erhoben und ausgewertet.

Von 300 angesprochenen Patienten nahmen 90 teil. Eine Auswertung (≥1 bearbeiteter Bogen, Einverständniserklärung) war von 75 Patienten verfügbar: ♂: ♀ (%): 55:45, Durchschnittsalter: 75J, Diagnosen: 75% maligne; Todesort: 85% häusliches Umfeld, 9% Krankenhaus. Schmerzbehandlung in 68% mit stark wirksamen Opioiden, davon wurden 47% im ISPC® dokumentiert. Zufriedenheit der Angehörigen und Patienten war hoch und variierte kaum.

Die Durchführung dieser Qualitätsanalyse ist im Routinepatientenkontakt möglich und informativ. Die homogen positive Resonanz ist kritisch zu bewerten: mögliche situationsbedingt eingeschränkte Konzentrationsmöglichkeit für eine Beantwortung der Fragen; die Abhängigkeit von behandelnden Personen kann die Ergebnisse beeinflussen. Die Resultate lassen auf die Notwendigkeit schließen, eine Methode zu erarbeiten, welche die Störanfälligkeit u.a. gegenüber diesen Confoundern verringert. Eine unvollständige Dokumentation ins ISPC® beeinträchtigt die Datendichte (Bsp. Morphinmedikation) und sollte erleichtert werden, so dass Versäumnisse in der Dokumentation aufgrund fehlender Schnittstellen in Zukunft vermieden werden. Das vorgestellte Instrument wird in angepasster Form weiterverwendet.