Zeitschrift für Palliativmedizin 2014; 15 - PB147
DOI: 10.1055/s-0034-1374354

Arzneimitteltherapie in der Palliativmedizin: kontinuierlich sicher durch pharmazeutische Beratung – Studienprotokoll

C Rémi 1, D Bauer 1, M Sandhu 1, C Bausewein 1
  • 1Klinikum der Universität München, Klinik und Poliklinik für Palliativmedizin, München, Deutschland

Hintergrund: Die pharmazeutische Begleitung der Arzneimitteltherapie kann u.a. helfen, bedenkliche Arzneimittel zu identifizieren und geeignete Medikamente auszuwählen.

Ziele: Ziel dieses Projektes ist die Entwicklung und Evaluation von Wirksamkeit und Kosten einer sektorenübergreifenden pharmazeutischen Begleitung von Palliativpatienten.

Methoden: 1) Ausarbeitung der Intervention und Bestimmung der Outcome Parameter: basierend auf Erfahrungen aus klinischer Arbeit, Expertenbefragung und wissenschaftlichen Erkenntnissen. 2) Feasibilitätstestung und Methodenpilotierung: kontrollierte Studie zur Testung des standardisierten pharmazeutischen Interventionspfades bei Patienten, die auf der Palliativstation des Klinikums Großhadern betreut werden. Primärer Endpunkt: Symptomlast von Palliativpatienten am Ende und nach Aufenthalt auf der Palliativstation. Sekundäre Endpunkte: u.a. arzneimittelbezogene Probleme, Änderung des Arzneimittelregimes poststationär und Kosten. Als Kontrollgruppe dienen Palliativpatienten einer vergleichbaren Palliativstation. Die einzelnen Schritte des pharmazeutischen Interventionspfades werden auditiert, u.a. durch Ermittlung des Umsetzungsgrades der Einzelinterventionen und Vergleich der Beurteilung arzneimittelbezogener Problemen.

Ergebnisse: Der Interventionspfad beinhaltet u.a. eine Arzneimittelanamnese inkl. Interaktionscheck im Rahmen der stationären Aufnahme, die kontinuierliche Überprüfung des Medikationsregimes und die Vorbereitungen der Entlassung durch Schulung von Patienten bzw. Angehörigen und enge Rücksprache mit Hausarzt und Hausapotheke. Die Bestimmung der Symptomlast erfolgt mithilfe der integrated Palliative Outcome Scale (IPOS).

Diskussion: Eine pharmazeutische Beratung in der Palliativmedizin verspricht einen Nutzen für Patienten und Ärzte. Die Effektivität einer solchen Beratung muss erst evaluiert werden. Diese Machbarkeitsstudie dient als Vorbereitung für eine randomisierte, kontrollierte Studie mit adäquater Power.