Zeitschrift für Palliativmedizin 2014; 15 - PB141
DOI: 10.1055/s-0034-1374348

Die Rolle des Apothekers in der Palliativmedizin

C Rémi 1, C Bausewein 1
  • 1Klinikum der Universität München, Klinik und Poliklinik für Palliativmedizin, München, Deutschland

Hintergrund: Die medikamentöse Behandlung belastender Symptome ist essentiell in der Versorgung von Palliativpatienten. Apotheker nehmen eine zentrale Position in der Arzneimittelversorgung ein und haben Expertise in vielen Fragen rund um die Arzneimitteltherapie. Zudem sind sie Personen des Vertrauens und wichtige Ansprechpartner für Patienten und Angehörige. Vorteile der Integration von Apothekern in die Patientenversorgung konnten in anderen Bereichen bereits demonstriert werden. In Deutschland scheinen Apotheker jedoch noch relativ wenig in palliativmedizinische Versorgungsstrukturen eingebunden zu sein.

Ziele: Ermitteln der Wahrnehmung der eigenen professionellem Rolle deutscher Apotheker in der Palliativversorgung

Methoden: Online Befragung von Apothekern aus 4 Bundesländern mittels eines eigens entwickelten Fragebogens.

Ergebnisse: 184 Apotheker nahmen an der Befragung teil (Rücklaufquote 9,1%), überwiegend aus öffentlichen Apotheken. Die große Mehrheit (90%) sieht eine Rolle für den Apotheker in der Versorgung von Palliativpatienten. Der Informationsbedarf von Patienten, Angehörigen, Pflege und Ärzten hinsichtlich Arzneimitteln wurde als hoch eingestuft. Gleichzeitig fühlte sich ein großer Teil (32%) der Befragten nicht gut vorbereitet für die Beratung in diesem Bereich. 30% beschreiben sich selbst bereits als in die Palliativversorgung involviert. Die Bereitschaft für ein größeres Engagement in Zukunft ist bei den meisten Befragten (85%) hoch, die möglichen Beiträge zur Versorgung von Palliativpatienten ganz unterschiedlich.

Zusammenfassung: Apotheker können einen positiven Beitrag zur Versorgung von Palliativpatienten leisten. Die Bereitschaft für ein Engagament über die reine Arzneimittelversorgung hinaus ist gegeben. Allerdings scheint Unterstützungsbedarf notwendig zu sein, damit (deutsche) Apotheker ihre Rolle in der Palliativversorgung finden.