Zeitschrift für Palliativmedizin 2014; 15 - PB135
DOI: 10.1055/s-0034-1374342

Anforderungen an eine gemeinsame elektronische Dokumentation – Projekt Palliative Doc Mobile (PaDoMo): Entwicklung einer übertragbaren Kommunikationsplattform für die mobile, intersektorale Palliativversorgung

N Krumm 1, S Haferkamp 2, F Elsner 1
  • 1Universitätsklinikum RWTH Aachen, Klinik für Palliativmedizin, Aachen, Deutschland
  • 2Universitätsklinikum RWTH Aachen, Geschäftsbereich Informations Technologie, Aachen, Deutschland

Hintergrund: Optimale Betreuung durch ein palliativmedizinisches Netzwerk hängt stark von einer guten Basis- und Verlaufsdokumentation und jederzeitig vollständig verfügbaren Informationen ab. Voraussetzung dafür ist die Verfügbarkeit einer mobilen Dokumentationslösung. Dabei kann es zu Problemen kommen, wenn unterschiedliche Systeme benutzt werden. Palliative Doc Mobile (PaDoMo) wird zur Kommunikation mit den vorhandenen Dokumentationssystemen, den datenschutzkonformen Elektronischen Fallakte (EFA) – Standard nutzen und eine Anwendung für mobile Endgeräte (iPad mini) für den Zugriff auf die palliativmedizinische EFA entwickeln.

Methode: Mittels Action Research Ansatz wird die Einführung von PaDoMo begleitet. Fokusrunden mit Experten zum Datensatz, die Begleitung durch wöchentliche Besuche während der Anwendung, sowie Interviews zu Erfahrungen in der Anwendung mit Experten sind vorgesehen.

Ergebnisse: Fokusgruppe und teilnehmende Beobachtungen im spezialisierten stationären und ambulanten Bereich zeigen, dass der Gebrauch von mobilen Geräten zur Dokumentation grundsätzlich nicht abgelehnt wird. Probleme entstehen an der Schnittstelle Papier Dokumentation/EDV Dokumentation in Bezug auf Aktualisierungen. So muss die aktualisierte EDV Dokumentation ausgedruckt und beim Patienten abgeheftet werden. Dies wird bedingt durch Anforderungen Dritter an die Dokumentation. Laut Fokusgruppe soll ein gemeinsam genutzter palliativmedizinischer Datensatz übersichtlich und alltagstauglich sein und sich in eine vorhandene Dokumentation einpassen. Insbesondere wurde Mehrfachdokumentation, z.B. Anamnese, bei Übergängen im Netzwerk kritisiert. Konkrete Umsetzungen im Projekt: Prüfung des Einsatzes mobiler Drucker. Entwicklung eines Formulars zur Überleitung in stationäres Hospiz, sowie Umsetzung eines palliativmedizinischen Datensatzes im KIS der Uniklinik Aachen.

Schlussfolgerung: Erste Rückmeldungen aus der Praxis konnten erfolgreich in das Projekt integriert werden.