Zeitschrift für Palliativmedizin 2014; 15 - PB128
DOI: 10.1055/s-0034-1374335

Bedarfe und Bedürfnisse von sterbenden Menschen in der SAPV-Versorgung – Auszüge aus den Ergebnissen des Forschungsprojektes „Transdisziplinäre Professionalität in der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (TP|SAPV)

R Hummel 1, U Schulze 1, N Walther 1
  • 1Fachhochschule Frankfurt am Main, Hessisches Institut für Pflegeforschung, Frankfurt am Main, Deutschland

Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Praxisforschungsprojekt zielt auf die Entwicklung, Erprobung und formative Evaluierung innovativer, forschungs- und praxisorientiert Ansätze einer transdisziplinären Professionalität.

Dem Wunsch sterbender Menschen nach einer achtsamen und ganzheitlichen Palliativversorgung in der Häuslichkeit wird durch multiprofessionelle, interdisziplinäre Palliative Care Teams und einer 24-Stunden-Erreichbarkeit entsprochen. Die heterogenen und komplexen Versorgungssituationen schwerstkranker und sterbender Menschen erfordern im Hinblick auf eine bedürfnis- und bedarfsgerechte Leistungserbringung ein Handeln der professionellen Akteure, auch über eigentliche disziplinäre Grenzen hinaus.

Das Forschungsdesign insgesamt ist gekennzeichnet durch einen Mixed Method Ansatz. Ziel der explorativen, qualitativen Datenerhebung ist es disziplinübergreifende Muster von Professionalität im Handlungsfeld der SAPV-Praxis möglichst umfassend zu erkunden.Mittels teilnehmender Beobachtungen werden in Anlehnung an eine fokussierte Ethnografie (Knoblauch, 2001) die konkrete Versorgungspraxis, Interaktionen der verschiedenen Akteure (professionelle und ehrenamtliche Akteure, Patienten, Angehörige) und eingegangene Arbeitsbündnisse in den unterschiedlichen Settings (zu Hause, Pflegeheim, Hospiz) der Leistungserbringung erhoben.Die empirische Analyse rekonstruiert die beruflichen Habitusformationen der verschiedenen professionell Tätigen (Bohnsack, 2010) im Handlungsfeld SAPV.

Neben den Handlungs- und Sichtweisen der in diesem Feld professionell Handelnden, wird der Alltag der Patient_innen mit ihren Bedarfen und Bedürfnissen in den Fokus genommen. Um den Bedarfen und Bedürfnissen sterbender Menschen gerecht werden und die Angebote darauf abstimmen zu können, wurden diese in ero-epischen Gesprächen (Girtler, 2001) mit sterbenden Menschen und ihren Zugehörigen sowie haupt- und ehrenamtlich Professionellen geführt.