Zeitschrift für Palliativmedizin 2014; 15 - PB108
DOI: 10.1055/s-0034-1374315

Resilienz und Lebenssinn bei Patienten auf der Palliativstation

F Huber 1, E Jentschke 1, B van Oorschot 1
  • 1Universitätsklinik Würzburg, Interdisziplinäres Zentrum Palliativmedizin, Würzburg, Deutschland

Fragestellung: Bisherige Forschungsarbeiten zum Thema Lebenssinn zeigen, dass sich dieser bei einigen Patienten während des Aufenthaltes auf der Palliativstation messbar steigert (Work in progress von Früh, Jentschke, van Oorschot). Dabei ist bisher unklar, warum manche Patienten stärker vom Palliativsetting profitieren als andere. Eine mögliche Erklärung liegt in der psychischen Widerstandsfähigkeit, der sog. Trait-Resilienz, die individuell unterschiedlich ausgeprägt sein kann. In dieser Studie wird untersucht:

  • geht eine höhere Trait-Resilienz mit höherem Lebenssinn einher,

  • nehmen Patienten mit hohen Trait-Resilienzwerten angebotene Interventionen auf der Palliativstation vermehrt wahr,

  • ist ein Zugewinn an Lebenssinn auf der Palliativstation abhängig von der Trait-Resilienz bzw. von den wahrgenommenen Interventionen als Mediatorvariable.

Methodik: Seit April 2013 werden kognitiv nicht eingeschränkte Patienten der Palliativstation des Universitätsklinikums Würzburg in einem Prä- und Posttest zeitnah bei Aufnahme und vor Entlassung zum Lebenssinn und zur Trait-Resilienz befragt (geplant 95 Patienten). Als Erhebungsinstrumente dienen der Schedule for Meaning in Life Evaluation (SMILE)-Fragebogen (Fegg et al. 2008) und die Resilienzskala RS-13 (Leppert et al. 2008). Zusätzlich werden soziodemographische Daten, Anzahl und Art der Interventionen während des Aufenthaltes dokumentiert. Die im Prä- und Posttest ermittelten Lebenssinnwerte werden anschließend miteinander verglichen und in Zusammenhang mit den Resilienzwerten gestellt.

Ergebnis: Für die Studie liegen bislang von 45 Patienten vollständige Datensätze vor. In dem Kongressbeitrag werden erste Ergebnisse vorgestellt.

Schlussfolgerung: Lebenssinn in Zusammenhang mit Resilienz ist bisher in der Palliativmedizin nur wenig untersucht worden. Ein Erkenntnisgewinn in diesen Bereichen könnte möglicherweise einen ressourcenorientierten Zugang zum Patienten fördern.