Zeitschrift für Palliativmedizin 2014; 15 - PB96
DOI: 10.1055/s-0034-1374303

Die Haltung zum eigenen Lebensende – Perspektiven sterbender Menschen

S Wagner 1
  • 1Universität Witten/Herdecke, Humanmedizin, Witten, Deutschland

Fragestellung: Welche Haltung haben sterbende Menschen zu ihrem eigenen Lebensende?

Methodik: Eine Systematische Literaturrecherche in den Datenbanken PubMed, Cochrane und Psychology and Behavioral Sciences Collection zu den relevanten Schlagwörtern. Daran anschließend eine Systematische Literaturanalyse der Artikel, die unterschiedliche Aspekte der Haltung und Einflussfaktoren auf diese gezeigt hat.

Ergebnis: Es gibt einige Studien zu dem Gebiet „Haltungen zum Lebensende“, die jeweils unterschiedliche Perspektiven (Frage zum Beispiel nach Motiven, Erwartungen, Lebensqualität, Hoffnung, Spiritualität etc.) betrachten.

Dabei finden sich in den Studien Überschneidungen zu bestimmten Themenbereichen. Diese sind unter anderem Akzeptanz und Bewusstsein über den Tod, Umgang und Coping mit dem Tod, Beziehungen zu anderen oder auch persönliche Erfahrungen und Erwartungen.

Die Studien deuten an, dass die Art und Weise wie Menschen mit all diesen Aspekten umgehen sehr individuell und abhängig von persönlichen Lebensumständen, Erfahrungen, Einstellungen und Charaktereigenschaften ist.

Schlussfolgerung: Es gibt nicht „die eine Haltung“ zum Lebensende. Entsprechend unterschiedlich läuft die Kommunikation zwischen sterbenden Menschen und ihren Begleitern. Um sterbende Menschen bestmöglich an ihrem Lebensende begleiten zu können, ist es von großer Bedeutung noch mehr über die verschiedenen Haltungen zum Tod herauszufinden. In meiner Promotionsarbeit möchte ich mich unter anderem der Frage widmen, ob es etwa verschiedene „Haltungstypen“ gibt. Die Einteilung in solche Typen könnte professionellen Begleitern eine Orientierung im Gespräch mit sterbenden Menschen bieten.