Zeitschrift für Palliativmedizin 2014; 15 - PA36
DOI: 10.1055/s-0034-1374261

Palliativmedizinische Tagesklinik – sektorenübergreifende palliativmedizinische Versorgung im Rahmen eines Modellprojektes

A Paul 1, BJ Ebeling 1, W Fischbach 1
  • 1Klinikum Aschaffenburg, Klinik für Palliativmedizin, Aschaffenburg, Deutschland

Neben der stationären palliativmedizinischen Versorgung im Klinikum Aschaffenburg kann Palliativpatienten seit Oktober 2012 die Behandlung in der Palliativmedizinischen Tagesklinik (PTK) angeboten werden.

Dieses Konzept einer teilstationären Behandlung wird im Rahmen eines Modellprojektes realisiert und evaluiert. Es bezieht sich insbesondere auf die Verbesserung der Versorgungsstrukturen für ambulante Palliativpatienten in Ergänzung zur AAPV und SAPV und ist als Teil eines individualisierten, ambulanten palliativmedizinischen Versorgungsangebotes eine Bereicherung des bisherigen ambulanten Spektrums.

Die PTK unterstützt die Arbeit der niedergelassenen Haus- und Fachärzte und trägt über die integrierende Zusammenarbeit zum Erhalt der häuslichen Versorgung ambulant betreuter Palliativpatienten bei.

Tagesklinische Palliativbehandlung ist ein flexibles, multiprofessionelles Konzept, das es ermöglicht, an der Schnittstelle zwischen stationärer und ambulanter Versorgung die Einleitung und die Fortführung allgemeiner und spezialisierter palliativmedizinischer Maßnahmen sicherzustellen.

Die PTK erfüllt den Wunsch von Palliativpatienten, nach Möglichkeit eine stationäre Behandlung zu vermeiden oder zu verkürzen, erleichtert trotz weiteren intensiven Behandlungsbedarfs die Rückkehr aus der stationären Behandlung nach Hause und trägt zu einer wesentlichen Entlastung häuslich familiärer Betreuungsstrukturen bei.

Die Behandlung in der PTK ist ein besonders niedrigschwelliges Therapieangebot. Durch eine verringerte Hemmschwelle auf Seiten der Patienten, kann so die Frühintegration palliativmedizinischer Maßnahmen in den Behandlungsverlauf eines unheilbar Erkrankten institutionalisiert werden.

Die PTK schließt eine Versorgungslücke zwischen stationärer und ambulanter Palliativbehandlung. Sie ist ein komplementärer Baustein eines palliativmedizinischen Versorgungsnetzes und konkurriert nicht mit bestehenden Behandlungsstrukturen.