Zeitschrift für Palliativmedizin 2014; 15 - PA12
DOI: 10.1055/s-0034-1374237

Ambulante Ethikberatung

B Krause-Michel 1 A Klein 2, Netzwerk Hospiz Ethikberatung
  • 1Netzwerk Hospiz, Traunstein, Deutschland
  • 2Kreisklinik, Berchtesgaden, Deutschland

Wer ist für die Umsetzung der Patientenverfügung oder anderen ethischen Konflikten im Pflegeheim oder zu Hause zuständig?

Die ambulante Ethikberatung ist ein unabhängiges Gremium, das außerhalb der Klinik, Hausärzte, Pflegende, Angehörige und Patienten bei ethischen Entscheidungen am Lebensende unterstützt. Es ist ein multiprofessionelles Team, das zusammen mit dem Hausarzt versucht, non-direkiv eine Lösung zu finden. Es ist ein kostenloses Angebot des Netzwerkes Hospiz Oberbayern, entbindet den Hausarzt nicht von seinem Behandlungsauftrag und hat keine juristische Verbindlichkeit.

Die Ethikberatung findet außerhalb der Klinik. Sie kann von jedem in Anspruch genommen werden.

Sie wurde bisher 25 mal angefordert. Die häufigste ethische Unsicherheit bestand in der Beendigung oder Unterlassen einer PEG nach der Patientenverfügung.

Insgesamt konnte bei 23 Beratungen ein gemeinsames Votum formuliert werden.

Parallel zur steigenden Lebenserwartung nimmt der Anteil an pflegebedürftigen und an Demenz erkrankten Patienten zu. Diesen Menschen ein würdevolles Sterben zu Hause oder in einer Pflegeeinrichtung zu ermöglichen, ist Inhalt der ambulanten Ethikberatung.