Zeitschrift für Palliativmedizin 2014; 15 - V162
DOI: 10.1055/s-0034-1374225

Ergebnisorientierte Qualitätsmethodik führt bei Krankenhäusern mit hohem Optimierungspotential zu besseren Behandlungsergebnissen

D Peschke 1, T Mansky 1
  • 1Technische Universität Berlin, FG Strukturentwicklung und Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen, Berlin, Deutschland

Fragestellung: Seit 2009 haben sich 179 deutsche Krankenhäuser zur Implementierung einer ergebnisorientierten Methodik zur Verbesserung der medizinischen Qualität (IQM-Methodik) verpflichtet, die auf drei Grundsätzen basiert: Qualitätsmessung mit Routinedaten, Ergebnistransparenz und Durchführung von Peer Reviews. In unserer Studie haben wir den Effekt der Implementierung auf die messbare Ergebnisqualität untersucht.

Methodik: Beobachtet wird die Krankenhaussterblichkeit vor und nach Einführung der Qualitätsmethodik. Die Baselinephase betrug zwei Jahren vor Implementierung und die Nachbeobachtungszeit 2 Jahre danach. Verglichen werden die teilnehmenden Krankenhäuser mit dem Bundesdurchschnitt. Aufgrund der notwendigen Nachbeobachtungszeit hätten 77 Krankenhäuser in diese Studie eingeschlossen werden können und 66 von ihnen stimmten der Studienteilnahme zu (85%). Krankenhäuser werden über das Institutionenkennzeichen abgegrenzt. Die Ergebnisqualität wird anhand der „German Inpatient Quality Indikators“ gemessen.

Ergebnis: Die Ergebnisse werden differenziert nach dem Verhältnis der Baselineperformance zum Bundesdurchschnitt (signifikant schlechter, kein signifikanter Unterschied, signifikant besser). Verbessert haben sich nur jene Krankenhäuser, die vor der Einführung signifikant schlechter als der Bundesdurschnitt waren. Das standardisierte Mortalitätsverhältnis sank in diesen Krankenhäusern von t-2 bis t2 signifikant bei der Herzinfarktbehandlung von 1,20 auf 0,95, bei der Herzinsuffizienzbehandlung von 1,26 auf 0,98, bei der Pneumoniebehandlung von 1,32 auf 0,99 und bei der COPD-Behandlung von 2,21 auf 1,13.

Schlussfolgerung: Mit Einführung der IQM-Methodik erhalten die Krankenhäuser Rückmeldungen über die eigenen Qualitätsergebnisse und veröffentlichen diese (Public Reporting). Diese Maßnahmen führen bei jenen Leistungserbringern zu einer Qualitätsverbesserung, die vor der Einführung signifikant schlechter waren als der Bundesdurchschnitt.