Advance Care Planning bei Patienten mit Herzinsuffizienz

Bisher haben Patienten mit Herzinsuffizienz einen unzureichenden Zugang zu palliativer Versorgung und Advance Care Planning (ACP). Da Herzinsuffizienz die dritthäufigste Todesursache in Deutschland ist, soll die Bedeutung von und der aktuelle Forschungsstand zu ACP bei Patienten mit Herzinsuffizienz diskutiert werden.

Literaturrecherche zu ACP bei Patienten mit Herzinsuffizienz, einschließlich der Kommunikation über Patientenverfügungen, Palliative Care und End-of-Life Care, in den Fachdatenbanken PubMed, Cochrane Library, Medpilot und Web of Science.

Herzinsuffizienz wird von Patienten und ihren Angehörigen häufig nicht als lebenslimitierende Erkrankung angesehen – ganz im Gegensatz zu onkologischen Erkrankungen. Krankheitszustand, Prognose und Krankheitsverlauf werden selten diskutiert und zukünftige Behandlungswünsche bleiben häufig unbekannt und unberücksichtigt.

ACP hat das Potential, Patienten und deren Familien bei der Vorbereitung und Planung zukünftiger Gesundheitsversorgung zu unterstützen. Eine individuelle Gesprächsbegleitung von qualifiziertem Gesundheitspersonal verbessert das Verständnis über die Erkrankung, die Prognose und Behandlungsmöglichkeiten. Weiterhin können Versorgungswünsche am Lebensende diskutiert und dokumentiert werden. Trotz dieser Vorteile und des Bedarfs an Vorausplanung für eine patientenzentrierte Versorgung ist ACP selten in die Regelversorgung von Herzinsuffizienz integriert. Erste Studien geben Hinweise auf die Gestaltung, Inhalte und zeitliche Planung.

Herzinsuffizienz ist von einem wechselhaften Krankheitsverlauf, einer hohen Krankheitslast und einer erschwerten Prognosestellung gekennzeichnet. Viele Patienten versterben im Krankenhaus – entgegen ihrem Wunsch. ACP kann die Versorgungssituation für Patienten und ihre Familien verbessern. Spezifische Interventionen zur Integration von ACP in die Regelversorgung von Patienten mit Herzinsuffizienz sollten entwickelt und in weiterführenden Studien analysiert werden.