Zeitschrift für Palliativmedizin 2014; 15 - V141
DOI: 10.1055/s-0034-1374204

M-EndoL: MRSA in der Versorgung am Lebensende – Untersuchung der Auswirkungen von MRSA- (oder andere multiresistente Keim-) Kolonisation oder Infektion auf Patienten am Lebensende, deren Angehörige, Teammitglieder und Einrichtungen

C Ostgathe 1, F Lang 2, C Bogdan 3, C Sieber 4, O Schöffski 5, S Stiel 1, M Heckel 1, J Tiedtke 2, A Sturm 4, T Adelhardt 5
  • 1Universitätsklinikum Erlangen, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Lehrstuhl für Palliativmedizin, Comprehensive Cancer Center CCC Erlangen-EMN, Erlangen, Deutschland
  • 2Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Lehrstuhl für Psychogerontologie, Erlangen, Deutschland
  • 3Universitätsklinikum Erlangen, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Lehrstuhl für klinische Mikrobiologie, Immunologie und Hygiene, Erlangen, Deutschland
  • 4Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Lehrstuhl für Biomedizin des Alterns, Erlangen, Deutschland
  • 5Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Lehrstuhl für Gesundheitsmanagement, Erlangen, Deutschland

Trotz internationaler Daten über den Einfluss von Kolonisation oder Infektion mit multiresistenten Erregern (MRE) bzw. der Isolationsmaßnahmen wegen MRE auf die Lebensqualität allgemeiner Patientenpopulationen, sind die Auswirkungen auf Patienten mit MRE am Lebensende, deren Angehörige sowie andere Beteiligte innerhalb des Gesundheitswesens unbekannt. Das Ziel dieses interdisziplinären Versorgungsforschungsprojektes – deren Projektgruppe sich aus Palliativmedizin, Geriatrie, Gesundheitsmanagement, Psychogerontologie sowie klinische Mikrobiologie, Immunologie und Hygiene zusammensetzt – ist die Entwicklung eines wissenschaftlich fundierten, patienten- und familienzentrierten Ansatzes zum Umgang mit hospitalisierten Patienten mit MRE-Nachweis am Lebensende.

An zwei Standorten werden in zwei Erhebungs- und Auswertungszeiträumen vier Studienpopulationen (Patienten, Angehörige, Teammitglieder und institutionelle Vertreter) qualitativ und quantitativ befragt. Halbstrukturierte Interviews werden mit Vertretern der Studienpopulationen zu ihren Erfahrungen im Umgang mit MRE durchgeführt, audioaufgezeichnet, transkribiert und mittels Grounded Theory ausgewertet. Quantitative Erhebungen finden mit Patienten und Angehörigen zur Erfassung ihrer wahrgenommenen Lebensqualität und -zufriedenheit, ihrer Erfahrung mit MRE sowie ihrer sozialen Beziehung und mit Teammitgliedern zur Arbeitszufriedenheit in Bezug auf die Patientenversorgung bei MRE statt. Eine ökonomische Analyse umfasst die Ermittlung der Kosten u.a. mittels Prozessanalysen. Parallel findet in den klinischen Einrichtungen ein MRE Screening statt. In einer 2. Projektphase werden Teilnehmer aller Zielgruppen in Fokusgruppen die Ergebnis-Hypothesen diskutieren.

Die gewonnenen Hypothesen werden zusammen mit der Auswertung der quantitativen und ökonomischen Erhebungen zu einem theoretischen Grundgerüst über den Einfluss von MRE am Lebensende kombiniert.

Die Datenerhebung der Studie erfolgt voraussichtlich ab 01.04.2014.

Danksagung Das BMBF fördert die vorliegende Studie.