Zeitschrift für Palliativmedizin 2014; 15 - V139
DOI: 10.1055/s-0034-1374202

Randomisiert kontrollierte Studie zur Evaluation einer multiprofessionellen Atemnotambulanz für Patienten mit fortgeschrittenen Tumor- und chronischen Erkrankungen

C Bausewein 1, R Huber 1, S Lorenzl 1, U Mansmann 1, E Rehfuess 1, U Berger 1, R Holle 1, S Booth 1, IJ Higginson 1
  • 1Klinikum der Universität München, Klinik und Poliklinik für Palliativmedizin, München, Deutschland

Hintergrund: Atemnot ist ein häufiges und belastendes Symptom bei Patienten mit fortgeschrittenen Erkrankungen. Medikamentöse und nicht-medikamentöse Maßnahmen sind für die Behandlung notwendig. Atemnotambulanzen bieten umfassende Betreuung dieser Patienten und ihrer Angehörigen an. Entsprechende Einrichtungen existieren in Deutschland bisher nicht.

Ziel: Entwicklung und Testung der Wirksamkeit und Kostenwirksamkeit einer multiprofessionellen Atemnotambulanz (AA) auf Lebensqualität und Meistern der Atemnot von Patienten mit Atemnot aufgrund einer fortgeschrittenen Erkrankung, verglichen mit Standardbetreuung.

Methode: Die AA wird auf der Basis internationaler Erfahrungen und qualitativer Interviews mit Professionellen und Patienten entwickelt. In einer einfach verblindeten randomisiert kontrollierte Studie mit fast track Design (ähnlich Wartegruppen-Design) wird die sofortige Betreuung durch die AA verglichen mit Standardbetreuung und Zugang zur AA nach 8 Wochen verglichen. Patienten werden eingeschlossen, wenn sie unter Atemnot aufgrund einer fortgeschrittenen Tumorerkrankung, COPD, chron. Herzinsuffizienz, Lungenfibrose oder ALS leiden. Primäre Endpunkte sind Lebensqualität und Verbesserung der Beherrschung von Atemnot nach 8 Wochen, gemessen mit dem Chronic Respiratory Disease Questionnaire. Sekundäre Endpunkte sind Schwere der Atemnot, Symptombelastung, Palliativbedürfnisse, Nutzung anderer Dienste, Belastung der Angehörigen, Kontakte zu Gesundheitseinrichtungen und Kosten. Die primären Endpunkte, Lebensqualität und Beherrschung der Atemnot werden mit multipler linearer Regressionsanalyse beurteilt.

Förderung BMBF