Zeitschrift für Palliativmedizin 2014; 15 - V117
DOI: 10.1055/s-0034-1374180

Die Zuspielungsbereitschaft für individuelle Sekundärdaten bei Befragten im Rahmen der lidA-Studie

C Stallmann 1, S March 1, E Swart 1
  • 1Institut für Sozialmedizin und Gesundheitsökonomie, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Magdeburg, Deutschland

Hintergrund: In der Kohortenstudie „lidA- leben in der Arbeit“ (BMBF-FKZ: 01ER0826) wurden Erwerbstätige der Jahrgänge 1959 und 1965 u.a. zu ihrem Gesundheitszustand und ihrer Arbeitserfahrung befragt. Über ein Datenlinkage werden die Befragungsdaten mit individuellen Prozessdaten der Integrierten Erwerbsbiografie (IEB) des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung sowie der gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) angereichert.

Ziel: Das Zustimmungsverhalten der Befragten zur Zuspielung der Sekundärdaten wird vor dem Hintergrund soziodemografischer Einflussfaktoren untersucht. Insbesondere unter Berücksichtigung der zum Befragungszeitpunkt ausgeübten beruflichen Tätigkeit und des selbst berichteten Gesundheitszustands werden Consenter und Nicht-Consenter miteinander verglichen. Ergebnisse vertiefender Analysen werden vorgestellt.

Methoden: Die Befragung erfolgte mittels computergestützten Interviews (CAPI). Die Nutzung von Sekundärdaten setzt ein schriftliches Einverständnis (informed consent) der Teilnehmer voraus, welche je Datenquelle am Ende der Befragung erbeten wurde. Das Consentverhalten wurde anhand der Befragungsdaten untersucht.

Ergebnisse: In der 1. Befragungswelle in 2011 wurden 6.585 Personen deutschlandweit befragt. Insgesamt stimmten 74,7% der Zuspielung der IEB-Daten und ca. 55% der ihrer GKV-Daten zu. Beide Jahrgänge unterscheiden sich in der Einwilligungshäufigkeit, des subjektiv eingeschätzten Gesundheitszustands und der Arbeitsfähigkeit nur geringfügig voneinander. Weitere vertiefende Analysen folgen.

Diskussion: Die Verknüpfung von Daten aus mehreren Datenquellen stellt eine in Deutschland noch zurückhaltend genutzte Methode dar. Die Annahme, dass Befragte, die der Zuspielung von Daten einer Datenquelle zugestimmt haben, auch ihr Einverständnis für Zuspielung weiterer Daten geben, konnte in lidA nicht bestätigt werden. Mögliche Selektionseffekte nach erfolgtem Datenlinkage können zum jetzigen Zeitpunkt nicht ausgeschlossen werden.