Zeitschrift für Palliativmedizin 2014; 15 - V116
DOI: 10.1055/s-0034-1374179

Die Verknüpfung von Primär- und Sekundärdaten am Beispiel der Patientenbefragung der Brustzentren in NRW

N Scholten 1, C Kowalski 1, A Nitzsche 1, N Raabe 2, H Pfaff 1
  • 1IMVR – Institut für Medizinsoziologie, Versorgungsforschung und Rehabilitationswissenschaft der Humanwissenschaftlichen Fakultät und der Medizinischen Fakultät der Universität zu Köln, Köln, Deutschland
  • 2AOK Rheinland/Hamburg, Düsseldorf, Deutschland

Einleitung: Die Verknüpfung von Primär- und Sekundärdaten bietet viele Möglichkeiten weiterführende Erkenntnisse zur Qualität der Versorgung zu gewinnen. Durch Patientenbefragungen können punktuell Informationen z.B. über die wahrgenommene medizinische Behandlung abgefragt werden. Die Verknüpfung dieser Befragungsdaten mit Routinedaten der Krankenversicherung ermöglicht es, den weiteren Behandlungsverlauf abzubilden und Auswirkungen der Behandlung auf den Genesungsprozess und auf die berufliche Rehabilitation zu erforschen. Eine Herausforderung stellt dabei die Wahrung des Datenschutzes dar.

Methode: Es werden Daten aus einer Befragung von Patientinnen und Patienten mit primärem Mammakarzinom, aus den von der Ärztekammer Westfalen-Lippe zertifizierten nordrhein-westfälischen Brustzentren mit den Routinedaten der AOK Rheinland/Hamburg verknüpft. Die Patientenbefragung wird im Februar 2014 beginnen. Ein entsprechendes Datenschutzkonzept wurde entwickelt. Abgefragt wird im Zuge der Patientenbefragung für die Patienten der AOK Rheinland/Hamburg das Einverständnis zur Datenzusammenführung. Alle anderen Patienten werden nach ihrer Krankenkassenzugehörigkeit und ihrer generellen Einstellung zur Verknüpfung ihrer Daten befragt.

Ergebnisse: Für die Abfrage des Einverständnisses zur Datenzusammenführung liegt bereits ein positives Votum der Ethikkommission der Universität zu Köln vor, so dass zeitgleich mit der Befragung das Einverständnis zur Datenzusammenführung erhoben werden kann. Vorgestellt werden soll das methodische Vorgehen der Datenverknüpfung zur Wahrung des Datenschutzes und erste Befragungsergebnisse.

Diskussion: Die Verknüpfung von Primär- und Sekundärdaten ermöglicht es, tiefer in das Versorgungsgeschehen zu blicken und Zusammenhänge besser zu verstehen. Bisher liegen jedoch nur wenige Daten zur Akzeptanz der Datenverknüpfung bei akut erkrankten Patienten vor. Hier erhoffen wir uns weiterführende Erkenntnisse zu gewinnen.