Zeitschrift für Palliativmedizin 2014; 15 - V83
DOI: 10.1055/s-0034-1374146

Sterbebegleitung im Akutkrankenhaus – interhospitale Differenzen und Optimierungspotentiale

J Majewski 1, S Schrader 1, T Strapatsas 2, O Schmalz 3
  • 1HELIOS Klinikum Schwelm, Schwelm, Deutschland
  • 2HELIOS Klinikum Wuppertal, Interdisziplinäres Notfallzentrum, Wuppertal, Deutschland
  • 3HELIOS Klinikum Wuppertal, Abteilung für Onkologie und Palliativmedizin, Wuppertal, Deutschland

Einleitung: Die HELIOS Kliniken Gruppe sind mit 74 eigenen Kliniken, darunter 51 Akutkrankenhäuser mit sechs Maximalversorgern, einer der größten Anbieter von stationärer Patientenversorgung in Deutschland. Um Schwerstkranke und Sterbende im Krankenhaus medizinisch exzellent und fürsorglich zu betreuen, sind hohe Anforderungen erforderlich. Diese erfordern Maßnahmen zur Darstellung und Überprüfung der geleisteten Qualität. In 2012 wurde der schriftliche Erhebungsbogen „PASKAL“ (palliativmed. Skills am Lebensende) entwickelt und an zwei Kliniken unterschiedlicher Versorgungsstufen getestet. Dieses Instrument wurde weiterentwickelt und eingesetzt.

Methoden: Nach einer Literaturrecherche zur Ermittlung von Qualitätsindikatoren (QI) für die Pallitivversorgung wurde eine Delphi-Befragung durchgeführt. Mithilfe des Delphi-Verfahren konnten QI für Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität identifiziert werden. Ergebnis war ein modifizierter schriftlicher Erhebungsbogen über 39 geschlossene Items. PASKAL wurde an 10 Akutkrankenhäusern unterschiedlicher Versorgungsstufen an den ärztlichen (ÄD) und pflegerischen Dienst (PD) ausgegeben.

Ergebnis: Der Rücklauf von 4454 Fragebögen lag bei 614 (14%). Von den zurückgegeben Fragebögen kamen 32% vom ÄD und 68% vom PD. Über 90% der Befragten sahen die Betreuung von Schwerstkranken und Sterbenden als Teil Ihrer beruflichen Aufgabe an, wohingegen die strukturellen Voraussetzungen in den einzelnen Kliniken stark variierten. Die ermittelten QI zur Ermittlung der Prozessqualität zeigte insbesondere Unterschiede in den Fertigkeiten zur Symptomkontrolle. Mehr als dreiviertel aller Befragten zeigten Bedarf an Fortbildung in der Kommunikation mit Sterbenden.

Zusammenfassung: Zwischen den untersuchten Akutkrankenhäusern unterschiedlicher Versorgungsstufen konnte mithilfe von PASKAL deutliche Unterschiede in der Versorgungsqualität gefunden werden. Die gefundenen Differenzen können nun dazu genutzt werden die Qualität individuell zu verbessern.