Zeitschrift für Palliativmedizin 2014; 15 - V60
DOI: 10.1055/s-0034-1374123

Kurze Informationswege in der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV) – das BMBF-Projekt „Cicely“

A Pauls 1, ST Simon 2, 3, M Schwarz-Eywill 1, V Gerdes 2 C Scheve 1, 2 im Namen des Projektkonsortiums Cicely
  • 1Evangelisches Krankenhaus Oldenburg, Palliativzentrum, Oldenburg, Deutschland
  • 2Institut für Palliative Care (ipac), Oldenburg, Deutschland
  • 3Uniklinik Köln, Zentrum für Palliativmedizin, Klinisches Studienzentrum Palliativmedizin, Köln, Deutschland

Ziel: Ziel der Befragung war die Ermittlung aktueller Pflegeprozesse und Dokumentationssysteme in der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV).

Methode: Quantitative Erhebung mittels strukturiertem, postalischen und ad-hoc entwickelten Fragebogen in fünf Kategorien (Demografie, Pflegeprozess, Dokumentation, Technikaffinität, Vernetzung und Empowerment) mit 33 Items (geschlossenen und offenen Fragen). Es wurden Pflegende von sechs SAPV-Teams aus Niedersachsen zur Teilnahme aufgefordert. Hierbei stand eine breite geografische Verteilung im Vordergrund. Die Analyse erfolgte deskriptiv, die offenen Fragen wurden inhaltsanalytisch ausgewertet. Das Projekt „Cicely“ wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF, Nr. 16SV5895, 2012 – 2015) gefördert.

Ergebnis: Es haben 14 Pflegende teilgenommen (Rücklaufquote 11%). Die Mehrheit der Befragten betonten Individualität, Flexibilität und Sicherheit als wichtigste Merkmale eines Pflegeprozesses. Bei der genutzten Dokumentation wurde angegeben, dass 7/14 mit PalliDoc, 5/14 mit der Dokumentation von HOPE und 2/14 mit Onkeyline arbeiteten. 6/14 der Befragten stimmten einer technischen Unterstützung für sich, den Patienten und für die Angehörigen zu. Bei der Zuordnung der wichtigsten Parameter (bezogen auf die Patientenversorgung) wurde angegeben, dass die Aktivitätserkennung, die subjektive Selbsteinschätzung und die einfache Bedienbarkeit der Technik als wichtigste Rangfolge angesehen werden. Informationsverlust und fehlende Austauschmöglichkeiten wurden als wichtige Defizite genannt, die verbessert werden sollten.

Schlussfolgerung: Die von den Teilnehmenden beschriebenen Informationslücken und fehlende Austauschmöglichkeiten erschweren eine gute Patientenversorgung und könnten mittels optimierter Übermittlungswege im Pflegeprozess und in der Dokumentation behoben werden.