Zeitschrift für Palliativmedizin 2014; 15 - V57
DOI: 10.1055/s-0034-1374120

Besonderheiten der „Spezialisierten ambulanten Palliativpflege“ im Blick auf pflegerische Interventionen bei Erwachsenen

M Hach 1, S Jünger 2
  • 1Forschungswerkstatt, Studienleitung Hach, Wiesbaden, Deutschland
  • 2Universitätsklinikum Bonn, Klinik für Palliativmedizin, Bonn, Deutschland

Hintergrund: Bundesweit existiert derzeit keine einheitliche Definition zu den Besonderheiten spezialisierter palliativpflegerischer Leistungen im Rahmen der Spezialisierten Ambulanten Palliativ-Versorgung (SAPV). Ziel dieser Studie ist es daher, spezielle berufliche Merkmale und Handlungsfelder der Pflegefachkräfte im Rahmen der SAPV zu definieren.

Methodik: Es wurde ein zweistufiges Konsens-Delphi-Verfahren eingesetzt. Als Experten wurden qualifizierte Palliative-Care Pflegefachkräfte sowie Vertreter anderer Berufsgruppen ausgewählt. Bundesweit wurden alle SAPV-Teams zur Teilnahme am Delphi-Verfahren eingeladen. Im Vorfeld wurde ein Katalog „palliativpflegerischer Tätigkeiten“ gesammelt. Aufgrundlage dessen wurde ein Fragebogen entwickelt und einem Experten-Panel in zwei Befragungsrunden vorgelegt. Die Experten konnten für jedes Item darüber abstimmen, ob es sich um eine pflegerische Tätigkeit handelt und inwieweit es die Besonderheiten spezialisierter palliativpflegerischer Leistungen repräsentiert. Zur Feststellung des Konsens wurden deskriptive Statistiken verwendet.

Ergebnisse: An der ersten Befragungsrunde nahmen n = 65 Experten teil (83% Pflegende, 14% Ärzte, 3% andere). Insgesamt gab es für die Mehrheit der Items keinen Konsens darüber, in welchem Maße die jeweilige Tätigkeit spezialisierte palliativpflegerische Leistungen repräsentiert. Ergänzende Kommentare und Fallbeispiele zeigten, dass die Wahrnehmung des berufsspezifischen Handlungsfeldes sich mit der Wahrnehmung berufsgruppenübergreifender Teamleistung überschneidet. Der Fragebogen für Runde 2 beinhaltet eine Rückmeldung über die Ergebnisse der ersten Befragungsrunde; die Befragung wird im Januar 2014 abgeschlossen sein.

Schlussfolgerung: Es wird erwartet, dass die Ergebnisse wichtige Hinweise liefern, die die spezifischen beruflichen Merkmale und Handlungsfelder der Pflegefachkräfte in der SAPV herausstellen und zugleich Herausforderungen hinsichtlich der Definition spezieller Kompetenzen beleuchten.