Zeitschrift für Palliativmedizin 2014; 15 - V53
DOI: 10.1055/s-0034-1374116

Die Impfung gegen Humane Papillomviren (HPV) – eine Evaluation der Impfquoten und der Impfalter für die einzelnen Geburtsjahrgänge 1990 bis 2000

F Wild 1
  • 1Wissenschaftliches Institut der PKV (WIP), Köln, Deutschland

Einleitung: Die Impfung gegen die Papillomviren, die seit 2006 verfügbar ist, bietet einen nachgewiesenen Schutz gegen das Auftreten von Krebsvorstufen, die durch bestimmte HPV-Typen verursacht werden. Die STIKO hat 2007 die Empfehlung ausgesprochen, Mädchen vom 12. bis zum 17. Lebensjahr zu impfen.

Fragestellungen: Es werden das Impfverhalten im Zeitablauf, der Impfstatus, das Impfalter sowie die Durchimpfungsquoten der Jahrgänge 1990 bis 2000 evaluiert. Aus der Entwicklung der Impfneigung können auch Aussagen zur Entwicklung der Akzeptanz der HPV-Impfung abgelesen werden.

Methodik: Mangels Impfregister, muss der Impfstatus indirekt ermittelt werden. Dies geschieht hier auf der Basis von Arzneimittelrechnungsdaten der PKV. Die Analyse wurde für die Jahre 2006 bis 2012 durchgeführt. Grundlage sind die Daten von vier PKV-Unternehmen. Für die einzelnen Geburtsjahrgänge 1990 bis 2000 wurde separat jeweils für die Jahre 2006 bis 2012 die Zahl der Personen, die einen vollständigen Impfschutz erhalten haben, ermittelt. Dabei wurde die Zahl der geimpften Personen aus den Verordnungsdaten, unter Berücksichtigung der Vorgaben der pharmazeutischen Hersteller für einen vollständigen HPV-Impfschutz, berechnet.

Ergebnisse: Nachdem die Zahl der Verordnungen einer HPV-Impfdosis von 2007 bis 2010 deutlich zurückging, ist seitdem eine kontinuierliche Zunahme erkennbar. Derzeit sind bei den Jahrgängen 1990 bis 1995 mehr als ein Drittel aller jungen Frauen in der PKV gegen HPV geimpft. Der höchste Anteil findet sich beim Jahrgang 1991 mit 41,0%. Bei den Jahrgängen 1996 bis 1997 ist ein Nachholeffekt – als Reaktion auf die geringen Impfzahlen vor allem im Jahr 2010 – erkennbar. Dieser Effekt hat bei den betroffenen Jahrgängen zu einer Verschiebung des Impfalters nach oben geführt.

Schlussfolgerung: Im Jahr 2011 ist eine Trendumkehr hinsichtlich einer zunehmenden HPV-Impfneigung erkennbar. Dies kann ein Indiz für eine zunehmende Akzeptanz der HPV-Impfung sein.