Zeitschrift für Palliativmedizin 2014; 15 - V22
DOI: 10.1055/s-0034-1374085

„Umgang mit Sterben, Tod und Trauer. Ein Konzept für Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 9 bis 13.“ – Auf dem Weg zu einer bundesweiten Umsetzung

N Nolden 1, K Fay 1, R Voltz 1
  • 1Uniklinik Köln, Zentrum für Palliativmedizin, Köln, Deutschland

Fragestellung: Aufgrund der positiven Rückmeldungen von Schülern, Lehrern und Experten nach Durchführung eines Projektunterrichts an allen Schulformen ist fraglich, wie eine bundesweite Implementierung in den Schulen umgesetzt werden kann.

Methode: Aus den Erfahrungen des Projektunterrichts in 12 Klassen und der Evaluation von 260 Schülerfragebögen sowie der Diskussion dieser Ergebnisse auf einem Expertensymposium, wurde ein Curriculum für eine gemeinsame Multiplikatorenschulung von Lehrern und Hospizmitarbeitern entwickelt. Über dieses Curriculum und die bundesweite Ausrollung des Projektunterrichts diskutierten Experten aus Bund, Ländern und Kommunen auf einem weiteren Symposium.

Ergebnisse: Eine zweitägige, gemeinsame Schulung von Lehrern und Hospizmitarbeitern hielten die Experten für sinnvoll, um Hospiz und Schule vor Ort zu vernetzen und eine bundesweite Präventiv- und Aufklärungsarbeit in Schulen anzubieten. Trotz der begrenzten finanziellen und personellen Möglichkeiten von Hospizen, Schulen und anderen sozialen Einrichtungen, stellten Ideen, wie der Einsatz von Lehrern im Ruhestand oder pausierenden ehrenamtlichen Hospizmitarbeitern denkbare Lösungen dar. Zusätzliche Schulungsmodule für die Multiplikatoren zu Suizid, Krisen und Trauerfällen in der Schule wurden als ebenso wichtig erachtet, wie die Bereitstellung von Ansprechpartnern, Supervisionen und weiterführenden Modulen, um eine nachhaltige Wirkung zu erzielen. Sinnvoll erscheint die Einrichtung regionaler Anlaufstellen, die vor Ort vernetzen, beraten und bestehende Konzepte zu dem Thema bereits in Kindergärten bis hin zu den Oberstufen anbieten.

Schlussfolgerung: Eine Schulung von Lehrern und Hospizmitarbeitern scheint Vorteile für eine bundesweite Umsetzung zu bieten. Sowohl die Förderung durch die Schulverwaltung, als auch die Schaffung netzwerklicher Strukturen zur Interaktion lernender Systeme innerhalb der Kommunen, können gesunde Lebensverhältnisse schaffen.

Gefördert vom DHPV und BMFSFJ