Im OP 2014; 04(03): 100-101
DOI: 10.1055/s-0034-1373825
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Tobias Weimer
WEIMER | BORK – Kanzlei für Medizin- & Strafrecht, Frielinghausstr. 8, 44803 Bochum
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
23. April 2014 (online)

WUNDHEILUNG ENTSCHLÜSSELT

Zellen auf dem Förderband

Wissenschaftler der Uniklinik Heidelberg haben den Grundmechanismus der Wundheilung aufgeklärt und widerlegen damit bisherige Theorien.

Die in die Wunde einwandernden Zellen selbst tragen – anders als bisher angenommen – nur wenig zur neuen Zellmasse bei, die die Wunde verschließt. Stattdessen bilden die umliegenden Hautareale, die bis zu drei Millimeter von der Wunde entfernt sind, massiv neue Zellen.

Wie auf einem Förderband schieben sich die neu gebildeten Zellen aus allen Richtungen unter der intakten Haut hindurch auf die Wunde zu. Gelangen sie dort ins Freie, werden sie von den nachrückenden Zellen nach oben gedrückt und reifen zu schildförmigen Zellen aus. Unter ihnen geschützt wandern weitere Zellen ein, bis die Wunde verschlossen ist.

Die bisherigen Theorien zur Wundheilung besagten, dass sich die Zellen der Wundränder oder unmittelbar dahinter liegender Bereiche teilen und die Haut so in die Wunde hineinwächst. Diese Modelle sind nun widerlegt.

Das neue Modell könne sowohl für das Verständnis chronischer Wunden als auch für die Krebsforschung wertvolle Impulse liefern, hoffen die Forscher.

Quelle: idw/Universitätsklinikum Heidelberg